Junges Paar sieht sich gemeinsam Pläne fürs Haus an: Beim Hauskauf sinken derzeit die Tilgungsraten von Kreditnehmern. © Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 12.11.2024 um 12:41
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Wird das Geld knapp? Beim Hauskauf nutzen Kreditnehmer im Durchschnitt nur noch 12 Prozent Eigenkapital. Auch die monatlichen Tilgungsraten sinken. Die Darlehenssummen bleiben aber weiterhin recht hoch. Weitere Details gibt es von den Experten von Dr. Klein in einem aktuellen Bericht.

Beim Hauskauf steigt der fremdfinanzierte Anteil am Kaufpreis im Oktober weiter: Der sogenannte Beleihungsauslauf (etwa: Kredithöhe in Prozent des Objektwerts) klettert erstmalig über die 88-Prozent-Marke und liegt bei 88,07 Prozent. Das bedeutet, dass Kreditnehmende immer weniger Eigenkapital in ihre Baufinanzierung einbringen, nämlich nur noch knapp 12 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt der Trendindikator Baufinanzierung (DTB) von Dr. Klein.

Dieser Trend zeichnet sich aus Sicht der Immobilienexperten bereits seit Längerem ab: Im Mai 2022 lag der Beleihungsauslauf letztmalig unterhalb von 80 Prozent, seitdem ist er recht konstant gestiegen.

Dabei gilt eigentlich: Je mehr Eigenkapital für den Hauskauf vorhanden ist, desto bessere Konditionen bieten Kreditinstitute Kreditnehmern an. Mindestens die Erwerbsnebenkosten sollten Käufer daher mit eigenem Geld stemmen können, raten die Experten von Dr. Klein.

Höherer Anteil an KfW-Darlehen und niedrigere monatliche Tilgung beim Hauskauf

Ebenfalls nach oben geht der Anteil von KfW-Darlehen am gesamten Baufinanzierungsvolumen. Mit 9,34 Prozent haben Immobilienkäufer Förderkredite im Oktober ähnlich stark nachgefragt wie im Vorjahresmonat (9,48 Prozent).

Der Betrag, den Kreditnehmer monatlich für ihre Kredit zahlen müssen, auch Standardrate genannt, fällt im Oktober auf ihren niedrigsten Stand seit August 2022. Mit 1.375 Euro zeigt das Ergebnis ein Minus von 20 Euro gegenüber September.

Zum Vergleich: Im Oktober 2023 betrug die Standardrate, die die monatliche Belastung einer Baufinanzierung über einen langen Zeitraum hinweg vergleichbar macht, noch 1.563 Euro.

Für diese Musterrechnung nutzt das Team von Dr. Klein die folgenden Eckdaten:

  • 300.000 Euro Kreditsumme,
  • 2 Prozent Tilgung,
  • 80 Prozent Beleihungsauslauf sowie
  • zehn Jahre Zinsbindung.

Die anfängliche Tilgung geht nach minimalem Anstieg im September zurück auf ihren August-Wert und misst im Oktober 1,74 Prozent. Ein sehr ähnliches Bild zeigt der Blick auf den Vorjahresmonat: Hier lag der Satz, mit dem Immobilienkäufer ihr Darlehen anfänglich tilgten, bei 1,77 Prozent.

Kreditnehmende nutzen also schon seit längerer Zeit die Möglichkeit einer eher niedrigeren Tilgung. Allerdings verlängert sich dadurch die Kreditlaufzeit und die gesamte Zinslast erhöht sich, warnen die Experten von Dr. Klein.

Darlehenssumme beim Hauskauf verharrt auf Jahreshoch, Zinsbindung geht leicht zurück

Nach einem steten Anstieg seit Jahresbeginn verbleibt die Darlehenssumme auf ihrem bereits im September erreichten Höchststand: Die durchschnittliche Kreditsumme für Baufinanzierungen beträgt im Oktober weiterhin 313.000 Euro. Das sind 26.000 Euro mehr als im Vorjahresmonat und bedeutet ein Plus von 36.000 Euro gegenüber Oktober 2022.

Die durchschnittliche Zinsbindung ist seit einigen Jahren rückläufig, wenn auch in kleinen Schritten. Im Oktober 2024 sichern sich Darlehensnehmende den aktuellen Zins für zehn Jahre und zehn Monate. Das ist sechs Monate kürzer als im Vorjahresmonat.

Verglichen mit Oktober 2022 hat die Zinsbindung um ein Jahr und vier Monate abgenommen. Trotz dieser sinkenden Tendenz zeigt eine Zinsfestschreibung von knapp elf Jahren, dass Planbarkeit und die Absicherung gegen ein Zinsänderungsrisiko nach wie vor weit oben auf der Agenda von Kreditnehmenden in Deutschland stehen.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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