- Von Achim Nixdorf
- 20.01.2022 um 13:32
Eingeschränkte Konsummöglichkeiten und Sorgen vor Einkommensverlusten – der Anteil der Sparer an der Gesamtbevölkerung ist in der Corona-Krise von durchschnittlich 77 auf 80 Prozent gestiegen. Das geht aus einer repräsentativen Postbank-Umfrage hervor. Der größte Teil des Geldes liegt allerdings auf klassischen Anlagekonten.
Niedrigzinsen erschweren Vermögensaufbau für ärmere Haushalte
Geldvermögen der Deutschen im Corona-Jahr so groß wie nie
Der Umfrage zufolge legt knapp jeder vierte Sparer (23 Prozent) aktuell mehr Geld beiseite als vor der Corona-Krise. Im März 2020 lag dieser Wert noch bei 13 Prozent. „Die deutschen Haushalte haben in erheblichem Umfang zusätzliche Ersparnisse gebildet“, sagt Postbank-Kapitalmarktstratege Marco Bargel. „In der EU insgesamt beläuft sich diese Zusatzersparnis auf schätzungsweise gut 500 Milliarden Euro.“
Wohin fließt das Geld?
Beliebteste Anlageformen der Deutschen sind dabei mit Abstand das Girokonto und das klassische Sparbuch, obwohl das keine Zinsen bringt. 63 beziehungsweise 49 Prozent verwahren dort ihre Ersparnisse. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 waren es jeweils noch 38 Prozent. Auch die Zahl der Sparer, die ihr Geld zu Hause parken, ist nach Auskunft der Postbank seit dem Start der Umfragereihe vor zehn Jahren von 21 auf 31 Prozent gestiegen. Geld in Aktien und Fonds investiert aktuell knapp jeder Dritte (31 Prozent) – immerhin 14 Prozentpunkte mehr als 2011.
„Viele Deutsche scheuen nach wie vor die mit höher rentierlichen Anlagen verbundenen Risiken“, so Anlage-Experte Bargel. „Dabei verlieren Ersparnisse, die auf einem Bankkonto zinslos angelegt werden, angesichts der stark gestiegenen Inflation in realer Rechnung immer mehr an Wert.“
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