- Von Andreas Harms
- 17.03.2022 um 13:50
Auf dem Gebiet der Baufinanzierung verschiebt sich wegen gestiegener Zinsen offenbar einiges. So meldet der Baufinanzierer Dr. Klein, dass der Anteil sogenannter Anschlussfinanzierungen deutlich steigt. Drei von zehn neuen Baukrediten lösten im Februar somit einen alten Kredit ab. Ein Zeichen dafür, dass Kreditnehmer die noch niedrigen Zinsen nutzen, um umzuschulden. Das ist nämlich bei jedem Baukredit mit einem halben Jahr Kündigungsfrist möglich, sobald er vor mehr als zehn Jahren ausgezahlt wurde.
Wer das noch nicht kann, der handelt trotzdem schon vermehrt, meldet Dr. Klein außerdem. So sichern sich Kreditnehmer verstärkt über Forward-Darlehen – gegen Preisaufschlag – einen festen Zinssatz für bis zu fünf Jahre in der Zukunft. Der Anteil solcher Darlehen an allen Krediten stieg im Februar von 7 auf 11,5 Prozent.
Die beiden erwähnten Trends lassen wiederum die durchschnittliche Kredithöhe recht deutlich von 317.000 Euro im Januar auf nunmehr 307.000 Euro sinken. Schließlich sind Anschluss- und Forward-Kredite meist niedriger als ursprüngliche Kredite, weil sie ja zum Teil abgezahlte Kredite ersetzen.
Auch bei den Zinsabsprachen zeigt sich, dass Kunden offenbar mit steigenden Zinsen rechnen. Denn im Durchschnitt sicherten sie sich im Februar feste Zinsen für durchschnittlich knapp über 14 Jahre. Im Januar waren es noch 13 Jahre und 9 Monate.
Dass der Baufi-Zins bereits merklich angezogen hat, bestätigt die folgende Grafik. Sie zeigt, welche Rate Häuslebauer oder –käufer bei einem standardisierten Kredit zahlen müssten. Der Zuwachs im Februar fällt durchaus auf.
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