Filiale der Signature Bank: Alle Einleger entschädigt © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Yuki Iwamura
  • Von Redaktion
  • 17.03.2023 um 12:17
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lesedauer Lesedauer: ca. 09:35 Min

Warum sind drei Banken in den USA innerhalb einer Woche pleitegegangen? Und kann das auch in Europa der Credit Suisse passieren? Der Anleihespezialist Jérémie Boudinet von der Investmentgesellschaft La Française Asset Management zeichnet in seinem Beitrag detailliert Werdegang und Gründe für das Debakel nach und lotet aus, wie es weitergehen könnte. Ein Lehrstück über das heutige Bankenwesen.

Jahrelang niedrige Zinsen, eine unkonventionelle Geldpolitik und fiskalische Anreize haben das Schattenbankwesen zu einem Moloch mit vielen Bereichen werden lassen, die schwer, wenn nicht gar unmöglich zu überwachen sind. Die Zukunft dieses Sektors hängt von den makroökonomischen und inflationären Aussichten für die kommenden Quartale ab. Und es ist derzeit unmöglich zu sagen, welcher Dominostein als nächstes fallen könnte.

Unserer Meinung nach sollten die Finanzmärkte und die Aufsichtsbehörden diesen Akteuren mehr Aufmerksamkeit schenken als den US-amerikanischen und europäischen Banken, die bereits ausreichend kapitalisiert und reguliert sind. Der Untergang von Silvergate und SVB könnte sich als Frühwarnsystem für diese Branche erweisen, ebenso wie die „Soft Gates“, die Blackstone beispielsweise für seinen privaten Immobilienfonds eingeführt hat.

Kreditinstitute sind stabil genug

Natürlich werden größere Ausfälle im Schattenbankensektor Auswirkungen auf Banken weltweit haben, aber die Kreditinstitute sind dank des regulatorischen Rückenwinds, von dem sie profitieren, stabil genug, um solche Folgen zu überstehen. Die Folgen einer hypothetischen ausgewachsenen Krise im Schattenbankensektor – auch wenn dies nicht unserem Basisszenario – würden sich auf alle zyklischen Sektoren der Wirtschaft auswirken, darunter auch auf die Banken, die aufgrund ihrer Überregulierung allerdings weitgehend geschützt sein dürften.

Fazit: Die Insolvenzen von SVB, Signature und Silvergate stellen weder für die USA noch für das globale Bankensystem eine Gefahr dar. Sie zeigen jedoch deutlich die mangelnde aufsichtsrechtliche Kontrolle des Schattenbankensektors und die Risiken für Banken, die sich auf eine schwache Einlagenbasis stützen. Die aktuellen Inflations- und Zinsaussichten stellen eine klare Bedrohung für den Schattenbankensektor dar, der auf Kosten des Bankensektors rasch gewachsen ist. Der Bankensektor kann sich zwar den makro- und mikroökonomischen Missgeschicken des Schattenbankwesens nicht entziehen, doch ist er nicht für die in den letzten Jahren aufgetretenen Auswüchse verantwortlich. Dank (i) einer soliden Bilanz, (ii) hoher Liquidität und (iii) potenzieller Nachsicht der Regulierungsbehörden, wie während der Pandemie, dürfte der Bankensektor nicht so stark unter diesen Ausfällen leiden.

kommentare
Ditmar Gall
Vor 2 Jahren

Wer hier noch daran glaubt, dass diese kranke Sytem generell zu retten ist, macht ohne Black Rock und Vangaard die Rechnung auf.
Der Crash ist mit der Gelddruckerei schon lange am laufen, Hurra die Digitalwährung kommt.

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Ditmar Gall
Vor 2 Jahren

Wer hier noch daran glaubt, dass diese kranke Sytem generell zu retten ist, macht ohne Black Rock und Vangaard die Rechnung auf.
Der Crash ist mit der Gelddruckerei schon lange am laufen, Hurra die Digitalwährung kommt.

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