- Von Achim Nixdorf
- 16.06.2021 um 16:27
Gute Nachrichten für alle, die von einem Leben in den eigenen vier Wänden träumen, aber auf’s Geld achten müssen: In 16 von 401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten lassen sich derzeit noch Immobilen zu moderaten Preisen erwerben, die künftig auch im Wert steigen werden. In 30 weiteren Regionen sind die Voraussetzungen zumindest sehr vielversprechend.
Das zeigt der Investitionschancen-Index, der vom Hamburgischen Weltwirtschafts-Institut (HWWI) für den Postbank Wohnatlas 2021 berechnet wurde. Besonders günstige Bedingungen für Käufer finden sich demnach vor allem außerhalb der Städte sowie im Norden und Westen der Republik.
Immobilienpreise werden auch nach Corona weiter steigen
Wohneigentum verteuert sich weiter schneller als Mieten
Wer sich eine Immobilie zulegen will, stellt sich meist die Frage, ob sich der Kaufpreis im Verhältnis zur Miete lohnt. Ein wichtiger Gradmesser für das Verhältnis von regionalen Kauf- zu Mietpreisen ist der sogenannte Vervielfältiger. Diese Kennzahl bildet ab, wie viele Jahresnettokaltmieten für eine gleich große Eigentumswohnung im Bestand durchschnittlich zu zahlen wären.
Wohneigentum verteuert sich
Laut der Postbank-Studie Wohnatlas 2021 stieg der Vervielfältiger binnen Jahresfrist im Durchschnitt über alle Landkreise und kreisfreien Städte um 1,7 auf 25,7 Jahresmieten. Seit 2017 hatte er sich jährlich nur um rund eine Jahresmiete erhöht – ein Zeichen für die wachsende Dynamik im Markt.
Experten sprechen derzeit bei einem Vervielfältiger von maximal 25 von einem noch moderaten Kaufpreisniveau gemessen an den örtlichen Nettokaltmieten. 184 der 401 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte erfüllen aktuell diese Bedingung. Hohe reale Wertzuwächse bis 2030 von mehr als 0,5 Prozent pro Jahr werden für 126 Landkreise und kreisfreie Städte prognostiziert. Beide Kriterien zusammen treffen für 16 Landkreise zu, die damit die besten Investitionschancen in Deutschland bieten (siehe Liste).
Top-Investitionschancen in Deutschland
Vervielfältiger 2020** maximal 25 und prognostiziertes Kaufpreisplus 2020 bis 2030*** größer als 0,5 Prozent (sortiert nach niedrigstem Vervielfältiger)
- Rotenburg (Wümme), Landkreis (Niedersachsen): 19,71 / 0,89 Prozent
- Straubing-Bogen, Landkreis (Bayern): 23,57 / 0,99 Prozent
- Waldshut, Landkreis (Baden-Württemberg): 23,61 / 0,91 Prozent
- Gifhorn, Landkreis (Niedersachsen): 23,75 / 0,82 Prozent
- Tuttlingen, Landkreis (Baden-Württemberg): 24,16 / 0,52 Prozent
- Grafschaft Bentheim, Landkreis (Niedersachsen): 24,41 / 1,20 Prozent
- Alzey-Worms, Landkreis (Rheinland-Pfalz): 24,41 / 0,56 Prozent
- Lüneburg, Landkreis (Niedersachsen): 24,52 / 1,00 Prozent
- Bergstraße, Landkreis (Hessen) 24,54 / 0,60 Prozent
- Herzogtum Lauenburg, Landkreis (Schleswig-Holstein): 24,74 / 0,79 Prozent
- Bad Dürkheim, Landkreis (Rheinland-Pfalz): 24,76 / 0,55 Prozent
- Südliche Weinstraße, Landkreis (Rheinland-Pfalz): 24,79 / 0,56 Prozent
- Darmstadt-Dieburg, Landkreis (Hessen): 24,89 / 0,71 Prozent
- Stade, Landkreis (Niedersachsen): 24,95 / 0,66 Prozent
- Osnabrück, Landkreis (Niedersachsen): 24,95 / 0,69 Prozent
- Offenbach, Landkreis (Hessen): 24,98 / 0,54 Prozent
**Kaufpreis als Vielfaches der Jahresnettokaltmiete ***in Prozent pro Jahr (real) – Quellen: Value AG (Empirica-Systeme Marktdatenbank), Statistisches Bundesamt, Berechnungen HWWI
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