- Von Lorenz Klein
- 10.04.2019 um 16:28
Die SPD stelle mit ihren Reformvorschlägen zur gesetzlichen Pflegeversicherung „einen ungedeckten Scheck zulasten der Kinder und Enkel aus“, kritisierte PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther am Dienstag in einer Stellungnahme.
Es sei „sozialpolitisch nicht gerecht“, dass die SPD die Eigenanteile der Pflegebedürftigen deckeln und alle Kostensteigerungen „auf die künftigen Beitrags- und Steuerzahler verlagern“ wolle, so Reuther weiter. So würde eine Deckelung etwa auch Gutverdienern zugutekommen, die darauf gar nicht angewiesen seien.
DAK spricht sich für Pflegereform aus
„Eigenanteil muss begrenzt werden“
Im Falle einer Umsetzung der Vorschläge seien „steigende Beitrags- und Steuersätze auf Kosten der Jüngeren und steigende Lohnzusatzkosten zu Lasten des Wirtschaftsstandortes Deutschland“ die Folge sowie die „kritische 40-Prozent-Obergrenze der Sozialabgabenquote dauerhaft durchbrochen“.
Kritik an Bürgerversicherung
Der PKV-Verbandsdirektor erneuerte zugleich seine Kritik an Plänen zur Einführung einer Bürgerversicherung, die in der SPD auf viel Zuspruch stößt. Eine Einbeziehung der Privatversicherten löse „kein einziges Finanzierungsproblem“, so Reuther. Denn: Die große Mehrheit der heute Privatversicherten würde keineswegs den Höchstbeitrag in einer „Pflege-Bürgerversicherung“ zahlen, jedoch „lebenslang die gleichen Kosten verursachen wie alle anderen – nur ohne kapitalgedeckte Vorsorge“, wie der PKV-Manager hinzufügte. Vielmehr müssten für eine stabile Pflege-Finanzierung mehr Menschen und Leistungen kapitalgedeckt abgesichert werden, so die abschließende Forderung Reuthers.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren