Das „Trianon“ ist ein Hochausturm im Westend von Frankfurt am Main und ist der Hauptsitz der Dekabank. Das Wertpapierhaus der Sparkassen hat nun endgültig mit Riester gebrochen. © picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt/Geisler-Fotopres
  • Von Lorenz Klein
  • 12.01.2022 um 12:04
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Die Fondsgesellschaft Deka stellt ihr Riester-Neugeschäft vollständig ein. Das Wertpapierhaus der Sparkassen hatte seinen Riester-Vertrieb bereits seit November 2021 stark zurückgefahren – ab Juni bekommen Kunden dann auch auf Nachfrage keine neuen Verträge mehr angeboten. Was der Schritt für bestehende Riester-Sparer bedeutet, erfahren Sie hier.

Die Fondsgesellschaft Deka hat angekündigt, ihr Riester-Neugeschäft zum 1. Juni 2022 vollständig einzustellen. Grund für den Ausstieg sei die bestehende Beitragsgarantie, die es für Sparer im aktuellen Niedrigzinsumfeld immer schwerer mache, auf eingezahlte Beträge eine Rendite zu erzielen, wie das Wertpapierhaus der Sparkassen am Dienstag mitteilte.

Aktuell betroffen davon sei das Riester-Produkt „Deka-ZukunftsPlan“ in den Varianten Classic und Select. Bereits seit dem 1. November 2021 wurde der Deka-ZukunftsPlan den Sparkassenkunden nicht mehr aktiv angeboten, die Vertriebsunterstützung für das Produkt komplett heruntergefahren (wir berichteten).

Zugleich erklärte das Management, dass alle bestehenden Riester-Verträge der Deka unverändert weitergeführt würden. Künftig wolle sich das Unternehmen allerdings auf garantiefreie Vorsorgelösungen, wie etwa Wertpapiersparpläne, konzentrieren. Derzeit verwalte man über sechs Millionen Wertpapier-Sparpläne und zähle damit zu den Marktführern in Deutschland, hieß es.

Lange Zeit hatte man im Deka-Management auf eine Reform der Riester-Rente gesetzt, so auch bei Mitbewerber DWS. Doch als eine Reform unter der bisherigen Bundesregierung immer unrealistischer erschien, zog die Fondsgesellschaft die Reißleine und beendete bereits Mitte Juni 2021 ihr Riester-Neugeschäft.

Deka-Vertriebschef hofft auf Förderung garantiefreier Produkte

Deka-Vertriebschef Frank Kalter äußerte nun zumindest die Hoffnung, dass die Ampel Reformvorschläge erarbeitet, „die eine Förderung von privaten Anlageprodukten ohne Beitragsgarantie anerkennen“. „Gerade Sparer mit geringen Einkommen würden davon profitieren“, so Kalter, weil sie dadurch die Chance hätten, „die Vorsorgelücke einfacher als heute zu schließen“.

Hintergrund: Riester-Anbieter müssen ihren Kunden nach aktueller Gesetzeslage garantieren, die eingezahlten Beiträge und staatliche Zulagen zu erhalten. Mit einem Rechnungszins von 0,25 Prozent, der seit Januar 2002 den bisherigen Zins von 0,9 Prozent ablöste, ist ein auskömmliches Riester-Neugeschäft jedoch kaum noch rentabel zu betreiben. Mehrere Anbieter hatten sich deshalb bereits vom Riester-Neugeschäft verabschiedet.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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