- Von Lorenz Klein
- 12.01.2022 um 12:04
Die Fondsgesellschaft Deka hat angekündigt, ihr Riester-Neugeschäft zum 1. Juni 2022 vollständig einzustellen. Grund für den Ausstieg sei die bestehende Beitragsgarantie, die es für Sparer im aktuellen Niedrigzinsumfeld immer schwerer mache, auf eingezahlte Beträge eine Rendite zu erzielen, wie das Wertpapierhaus der Sparkassen am Dienstag mitteilte.
Aktuell betroffen davon sei das Riester-Produkt „Deka-ZukunftsPlan“ in den Varianten Classic und Select. Bereits seit dem 1. November 2021 wurde der Deka-ZukunftsPlan den Sparkassenkunden nicht mehr aktiv angeboten, die Vertriebsunterstützung für das Produkt komplett heruntergefahren (wir berichteten).
„Da ist noch eine Menge Arbeit zu tun“
„Die 100-prozentige Beitragsgarantie ist tot“
„Es reicht definitiv nicht, sich auf die gesetzliche Rente zu verlassen“
Zugleich erklärte das Management, dass alle bestehenden Riester-Verträge der Deka unverändert weitergeführt würden. Künftig wolle sich das Unternehmen allerdings auf garantiefreie Vorsorgelösungen, wie etwa Wertpapiersparpläne, konzentrieren. Derzeit verwalte man über sechs Millionen Wertpapier-Sparpläne und zähle damit zu den Marktführern in Deutschland, hieß es.
Lange Zeit hatte man im Deka-Management auf eine Reform der Riester-Rente gesetzt, so auch bei Mitbewerber DWS. Doch als eine Reform unter der bisherigen Bundesregierung immer unrealistischer erschien, zog die Fondsgesellschaft die Reißleine und beendete bereits Mitte Juni 2021 ihr Riester-Neugeschäft.
Deka-Vertriebschef hofft auf Förderung garantiefreier Produkte
Deka-Vertriebschef Frank Kalter äußerte nun zumindest die Hoffnung, dass die Ampel Reformvorschläge erarbeitet, „die eine Förderung von privaten Anlageprodukten ohne Beitragsgarantie anerkennen“. „Gerade Sparer mit geringen Einkommen würden davon profitieren“, so Kalter, weil sie dadurch die Chance hätten, „die Vorsorgelücke einfacher als heute zu schließen“.
Hintergrund: Riester-Anbieter müssen ihren Kunden nach aktueller Gesetzeslage garantieren, die eingezahlten Beiträge und staatliche Zulagen zu erhalten. Mit einem Rechnungszins von 0,25 Prozent, der seit Januar 2002 den bisherigen Zins von 0,9 Prozent ablöste, ist ein auskömmliches Riester-Neugeschäft jedoch kaum noch rentabel zu betreiben. Mehrere Anbieter hatten sich deshalb bereits vom Riester-Neugeschäft verabschiedet.
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