- Von Manila Klafack
- 03.05.2021 um 15:31
Eine Reform der Riester-Rente, die Idee von Staatsfonds, effektive Finanzmarktregulierung sowie die Vertriebsvergütung und Nachhaltigkeitsstrategien waren die Themen des 1. Digitalen Votum-Politiktalks unter der Moderation von Votum-Vorstand Martin Klein. In der Runde dabei waren Bundestags-Finanzexperten Carsten Brodesser (CDU) und Stefan Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen).
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Die Experten diskutierten vor rund 100 zugeschalteten Entscheidern von Vertriebsgesellschaften, Versicherungsunternehmen, Kapitalanlagegesellschaften und Maklerpools. Neben einer intensiven Debatte rund um das Thema Vertriebsvergütung habe der Fokus, so Votum, auf der Stagnation im Bereich der Riester-Reform in der aktuellen Legislaturperiode gelegen. „Die Stärkung und Förderung der privaten Altersvorsorge, insbesondere für Geringverdiener, muss weiterhin ganz oben auf der politischen Agenda stehen“, erklärte CDU-Politiker Brodesser.
Hierfür bedürfe es jedoch eines „handlungswilligen Koalitionspartners“, so Brodesser und weiter: „Ich bedauere es sehr, dass es trotz vielfältiger konstruktiver Vorschläge sowohl aus der Branche, wie auch von uns als Union, keine Gesprächsbereitschaft seitens des Bundesfinanzministeriums gab. Immerhin hatten wir dies im Koalitionsvertrag vereinbart.“
„Tiefgreifende Veränderungen in der Branche“
Beim Thema nachhaltige Geldanlage war das Podium einer Meinung: „Der nachhaltigen Kapitalanlage gehört die Zukunft.“ Das zeige die massiv steigende Kundennachfrage in der Vergangenheit. Im Hinblick auf den europäischen Einigungsprozess bei der Taxonomie wies Grünen-Politiker Stefan Schmidt darauf hin, dass „ein Ausweisen von Atomkraft als nachhaltige Energiequelle auf europäischer Ebene durch die Grünen nicht akzeptiert werden würde“.
Schmidt fügte hinzu: „Die Branche erlebt gerade tiefgreifende Veränderungen, auch durch notwendige Regulierungen der letzten Jahre. Spätestens in der nächsten Legislatur müssen wir auf staatlicher Seite endlich unsere Hausaufgaben machen, insbesondere bei der BaFin“. Auch wenn die Vorstellungen über die Regulierung der Vermittlerbranche bei CDU und Bündnis 90/Die Grünen an manchen Stellen auseinander gehen, so zeigten sich Brodesser und Schmidt optimistisch, dass eine Verständigung zwischen beiden Parteien möglich sein kann.
„Gesprächsrunden wie diese sind wichtig, um Vorurteile gegenüber der Vermittlerbranche ausräumen zu können. Es ist immer besser, miteinander statt übereinander zu sprechen“, fasste Votum-Vorstand Martin Klein die Veranstaltung zusammen. Offene und direkte Kommunikation sei das effektivste Mittel, um Kompromisse zu erarbeiten, mit denen Politik und Wirtschaft die Zukunft erfolgreich gestalten können, so Klein weiter.
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