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  • Von Redaktion
  • 09.05.2016 um 09:45
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In jedem Wahlkampf poppt das Thema wieder auf: die Bürgerversicherung. SPD, Grüne und Linke heben das Thema immer wieder auf die Agenda. Sie verspricht eine einheitliche Krankenversicherung für jeden. Welche Vor- und Nachteile das hat, und was dann mit den privaten Krankenversicherern passieren könnte, lesen Sie hier.

„Die Versicherten wollen wissen, wann sie denn endlich kommt“, erklärt Rüdiger Falken zum Thema Bürgerversicherung. „Sie hoffen, dass sie damit ihre private Krankenversicherung und die ständig steigenden Beiträge loswerden“, so der Hamburger Versicherungsberater zur Süddeutschen Zeitung.

Wie es in dem Pressebericht weiter heißt, könnten sich viele privat Versicherte die Beiträge nicht mehr leisten, aber auch nicht in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zurückkehren. Für sie wäre die Krankenversicherung für alle ein Ausweg aus diesem Dilemma. Auf der anderen Seite gibt es Bedenken, dass die Einheitsversicherung insgesamt zu einer schlechteren Versorgung für alle, also ehemals gesetzlich und privat Versicherte, führen könnte.

Wie soll das System also aussehen. Alle Vorschläge von SPD, Grüne und Linke sehen vor, dass alle Bundesbürger Teil des Einheitssystems werden und Beiträge zahlen. Das gilt auch für Beamte, Selbstständige und gut verdienende Angestellte, die bisher auch in die Private wechseln können.

Beiträge hängen nur vom Einkommen ab

Die Beiträge sollen dabei nur vom Einkommen abhängen. Der Gesundheitszustand des Versicherten spielt, anders als in der PKV, keine Rolle. Allen Versicherten würden die gleichen Leistungen zur Verfügung stehen. Hier gibt es aber Unterschiede bei den Parteien. Soll nur das Arbeitseinkommen herangezogen werden, oder auch anderes Vermögen und sowas wie Mieteinnahmen? Hierüber streiten die Verfechter der Bürgerversicherung noch.

Welche Rolle würden dann noch die privaten Krankenversicherer spielen? Einige Experten sehen sie dann vor allem als Anbieter von privaten Zusatzversicherung für diejenigen, denen der Bürgerversicherungsschutz nicht reicht. Andere plädieren für Konkurrenz zu den Krankenkassen: Sowohl die GKV als auch die PKV könne eigene Bürgerversicherungsangebote machen.

Trägt die PKV zum medizinischen Fortschritt bei?

Befürworter des jetzigen dualen Systems erinnern aber daran, dass die privaten Krankenversicherer durchaus einen Beitrag zum medizinischen Fortschritt leisten. „Die private Krankenversicherung ermöglicht den Einsatz neuer Therapien und Diagnosen“, sagt etwa Frank Wild vom Wissenschaftlichen Institut der privaten Versicherer gegenüber der Süddeutschen Zeitung. „Die Existenz der privaten Kassen führt dazu, dass wir in der gesetzlichen einen sehr guten Leistungskatalog haben.“ Gäbe es die Privatversicherungen als Alternative nicht, würden Leistungen der gesetzlichen Kassen eher und schneller rationiert, glaubt er.

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