- Von Lorenz Klein
- 05.01.2021 um 13:36
Wenn der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW die deutschen Versicherungsvermittler nach ihren Parteipräferenzen befragt, ist das Ergebnis in der Regel eindeutig: Die FDP schlägt alle anderen Parteien um Längen – doch diesmal nahm die traditionelle Sonntagsfrage einen anderen Ausgang.
Auf die Frage, welche Partei sie wählen würden, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, erreichten CDU/CSU erstmals seit zwölf Jahren mit 37 Prozent den Spitzenplatz (siehe Grafik). Das gab der Vermittlerverband am Dienstag auf Basis des 13. AfW Vermittlerbarometer bekannt, an dem sich laut AfW im November 2020 über 1.200 Vermittler beteiligt hatten, davon 47 Prozent AfW-Mitglieder.
„Ich habe da auch wirklich persönlich beleidigende Mails gekriegt“
Diese Parteien würden Vermittler in den Bundestag wählen
Jeder dritte Vermittler würde FDP wählen
Die Union verbesserte sich damit gegenüber der Vorjahresbefragung um satte 12 Prozentpunkte ausgehend von 25 Prozent. Der „bisherige Dauersieger“ FDP erreichte hingegen nur noch vergleichsweise bescheidene 30 Prozent – so standen im Vorjahr noch 38 Prozent zu Buche.
An dritte Stelle folgt die AfD mit 11 Prozent, die sich damit knapp vor Bündnis 90/Die Grünen mit 10 Prozent platziert. Beide Parteien verschlechtern sich gegenüber November 2019 um 3 beziehungsweise 2 Prozentpunkte.
Die SPD konnte ihr Ergebnis zwar verdoppeln, würde aber mit 4 Prozent abermals an der 5-Prozent-Hürde scheitern. Gleiches gilt für die Linke, die unverändert bei 4 Prozent liegt.
AfW wertet Ergebnis als persönlichen Erfolg für CDU-Politiker Brodesser
„Wenn es nach den Vermittlern und Vermittlerinnen ginge, würde es eine schwarz/gelbe Regierungskoalition geben“, fasst AfW-Vorstand Frank Rottenbacher das diesjährige Umfrageergebnis zusammen. Die CDU habe sich in der vergangenen Legislaturperiode – insbesondere in Person von Carsten Brodesser – massiv gegen den Provisionsdeckel gestellt und sich auch deutlich gegen eine Bafin-Aufsicht für 34f-Vermittler positioniert, lieferte der AfW eine mögliche Erklärung für den Spitzenplatz der CDU.
Weiter erklärte Vorstand Rottenbacher, dass der AfW eine Bundesregierung aus CDU/CSU und FDP „sehr begrüßen“ würde. „Dann könnten wir in eine aktive und positive Gestaltung der regulatorischen Rahmenbedingungen übergehen und somit endlich den Verhinderungsmodus verlassen, der uns immer wieder zwingt, gegen ideologisch motivierte Regulierungsvorhaben anzukämpfen“, so Rottenbacher.
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