- Von Barbara Bocks
- 11.09.2024 um 17:42
384.000 Menschen in Deutschland leben in Regionen mit starker Gefahr für Hochwasser. Die Hälfte dieser Personen wohnt im Einzugsgebiet des Rheins und etwa 100.000 im Einzugsgebiet der Elbe. Eine Fläche von circa 7.000 Quadratkilometern ist in Deutschland mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Hochwasser gefährdet. Dazu zählen fast 100 Quadratkilometer an Siedlungsgebieten. Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen (Ufu).
Die Zahl der 384.000 Personen, die durch Hochwasser gefährdet sind, entspricht in etwa der Zahl, die der Gesamtverband der Versicherer (GDV) im Frühjahr mit 300.000 betroffenen Adressen ermittelt hat.
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Die Ufu-Experten definieren ein hohes Risiko eines Hochwasserereignisses für Personen, die an einem Fluss wohnen wie folgt: An diesem Fluss treten alle 10 bis 20 Jahre Hochwasserereignisse und Überflutungen von mehr als einem Meter Höhe auf.
Hochwassergefahr am Rhein am höchsten
Das Hochwasserrisiko ist am Rhein am höchsten. Am gefährlichsten leben Personen laut der Studie außer am Rhein noch an seinen Nebenflüssen Ahr, Neckar und Mosel sowie an der Elbe mit den Nebenflüssen Saale und Mulde.
Bei einem Hochwasser würden rund 190.800 Einwohner entlang des Rheins und seinen Nebenflüssen zu Schaden kommen. Hier sind 33 Quadratkilometer Wohnbau‐ und gemischte Nutzungsflächen potenziell von Hochwasser betroffen. 6,3 Quadratkilometer für Wohnbau‐ und gemischte Nutzung würden am Neckar von einem möglichen Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen werden.
- Auch im Flussgebiet der Elbe ist es kritisch. Insgesamt müssen hier etwa 98.800 Einwohner mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Hochwasser rechnen.
- Flächen, die bei solchen Hochwasserereignissen potenziell überflutet werden könnten, umfassen bei der Elbe knapp 2.534 Quadratkilometer.
- Vor allem die Bewohner der Regionen entlang der Saale sowie die Mulde‐Elbe‐Schwarze Elster leben stark hochwassergefährdet. Die Einwohner der Saale‐Region trifft es mit 42.100 betroffenen Personen am härtesten.
Generell erzeugen Starkregenereignisse und Dürren zunehmenden Druck auf Flüsse und Seen in Deutschland. Die Bedrohungen sind vielfältig und sie sind trotz Frühwarnsystemen und Mentoring-Programmen nur bedingt vorhersehbar. Zu diesem Fazit gelangen die Ufu-Experten.
In Flüssen und Seen drohen außerdem zunehmende Risiken durch Niedrigwasser, vor allem im Sommer. Die Datenlage zu möglichen Wetterereignissen in Seen und Flüssen bewerten die Ufu-Experten als unübersichtlich und unzureichend.
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