- Von Juliana Demski
- 17.05.2022 um 19:46
Sprachassistenten führen auf Zuruf Befehle aus. Das ist praktisch – birgt im Homeoffice aber unter Umständen Risiken bei Sicherheit und Datenschutz, warnt das Infocenter der R+V Versicherung.
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Der Grund: Sprachassistenten übermitteln die Sprachbefehle und Aufzeichnungen in der Regel an die Cloud des Anbieters. „So werden alle möglichen Daten gesammelt“, weiß Tobias Messer, Syndikusrechtsanwalt und Konzern-Datenschutzbeauftragter bei der R+V Versicherung. „Die Systeme erfassen dabei Musiktitel ebenso wie Reiseziele, Telefonnummern oder Kontodaten.“
Was mit den erfassten Daten passiere, sei für die Nutzer jedoch nicht auf den ersten Blick ersichtlich. „Viele Fragen sind offen“, so Messer. „Wo und wie lange werden die Sprachbefehle gespeichert? Werden die Informationen kopiert, ausgewertet und an Dritte weitergegeben oder verkauft? Sind die Daten vor Hackern sicher?“
Alexa könnte vertrauliche Telefonate aufzeichnen
Das alles sei vor allem dann kritisch, wenn es um sensible Daten gehe – beispielsweise bei der Arbeit. Auch im Homeoffice hörten Alexa, Siri und Co. möglicherweise mit und könnten so zum Beispiel vertrauliche Telefonate aufzeichnen, warnt Messer weiter. Dazu reiche es mitunter schon aus, wenn die entsprechende Funktion auf dem Smartphone oder der mit dem Internet verbundene Smart Speaker aktiviert sei.
Das Problem: Die aktivierten Geräte zeichnen laut der R+V nicht nur dann etwas auf, wenn sie ein Signalwort hören. Sie täten dies manchmal auch bei ähnlich klingenden Wörtern. Messer rät deshalb dazu, Sprachassistenten während der Arbeitszeit auszuschalten – oder zumindest bei vertraulichen Gesprächen: „Das verhindert am sichersten, dass die Daten in falsche Hände geraten.“ Eine weitere Möglichkeit: Den Lautsprecher gar nicht erst im Büro platzieren.
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