Alles sorgfältig eingepackt und dann geht beim Umzug mithilfe von Freunden doch was kaputt? Das ist ein Fall für die Gefälligkeitsklausel in der privaten Haftpflicht. © Freepik
  • Von Andreas Harms
  • 05.03.2025 um 12:40
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 04:50 Min

Die private Haftpflichtversicherung entwickelt sich stetig weiter, um mit der Komplexität des Lebens Schritt zu halten. Klauseln kommen neu hinzu oder werden gar zum Standard. Einige von ihnen sollten in jeder privaten Haftpflicht enthalten sein.

Wie auch sein Kollege Remie Gerstenberger kann er sich für die Innovationsgarantie als Pflichtbestandteil erwärmen. Quasi als Abo greifen dann automatisch alle späteren, verbesserten Leistungen auch für diese bestehenden Verträge, sofern sie keinen Aufpreis kosten.

Unter den Anbietern hat es Stich vor allem die Waldenburger angetan. „Ich habe hier meine persönlichen Ansprechpartner direkt unter der Vorstandsebene. Der Versicherer ist klein und somit wendiger als manch größerer Versicherer, und das Preis-Leistungsverhältnis ist exzellent“, lobt der Makler.

Unterschiede in den Sublimits

Die Waldenburger hat die Tarife „Premium“ und „Premium Plus“ am Start, die sich in Leistungsumfang und dem einen oder anderen Sublimit voneinander unterscheiden. Zum Beispiel – also auch hier – bei deliktunfähigen Kindern. Deren Schäden sind im „Premium“-Tarif auf 50.000 Euro gedeckelt, im anderen nicht. Große Unterschiede gibt es auch bei privat geborgten Sachen. Die versichert der Premium-Tarif gar nicht, und im Premium-Plus gelten ein Sublimit von 15.000 Euro und eine Selbstbeteiligung von 200 Euro.

Es ist eine riesengroße Landschaft aus Schäden, Klauseln und Lebensumständen. So vielfältig wie das Leben selbst. Wie schon gesagt: Im Zweifelsfall immer zum Top-Tarif greifen und zusammen mit den Kunden über Vergleichsprogramme die wichtigsten Klauseln abstecken und abdecken.

Doch so wichtig die private Haftpflichtversicherung auch ist, warum hat sie noch immer nicht jeder? Der Branchenverband GDV geht von einer Versicherungsdichte von etwa 83 Prozent aus. Das ist zwar viel, für eine Muss-Versicherung aber nicht genug. „Man könnte sie zur Pflichtversicherung machen wie bei Auto und Hund“, meint Remie Gerstenberger. Auch Finanzbildung in der Schule könnte helfen. Wie bei so vielen Dingen.

Der Vorstandschef der Waldenburger, Thomas Gebhardt, sieht das ähnlich: „In der letzten Zeit wurde in Deutschland vielfach über eine Pflichtversicherung bei der Wohngebäudeversicherung mit Elementarschutz diskutiert. Es sollte eher über eine Pflichtversicherung bei der Privathaftpflicht nachgedacht werden.“

Nicht genug verbreitet

Fermin Fuentes, Leiter der Abteilung „Vertrag Haftpflicht Privatkunden“ bei der Haftpflichtkasse, würde hingegen nicht gleich die Politik in die Spur schicken. „Um mehr Menschen für eine PHV zu gewinnen, sollte das Risiko klarer kommuniziert werden. Vertriebspartner spielen hierbei eine wichtige Rolle: Sie können dazu beitragen, mögliche Kunden zu erreichen und ihnen die Bedeutung einer privaten Haftpflicht verständlich zu machen.“ Auftrag an die Vermittlerschaft.

autorAutor
Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Zuletzt hinzugefügt
Gesundheit und Erfolg neu denken
Pfefferminzia Power-Tage

Gesundheit und Erfolg neu denken

GKV informiert Frauen zu wenig über die Wechseljahre
Zu wenige Informationen und Angebote

GKV informiert Frauen zu wenig über die Wechseljahre

Deutsche kümmern sich zu wenig um Vorsorgeuntersuchungen
Zähne, Hörgerät und Schutzimpfungen

Deutsche kümmern sich zu wenig um Vorsorgeuntersuchungen