- Von Andreas Harms
- 06.07.2022 um 12:45
Die Deutschen zeigen sich gegenüber der Pflicht, Häuser gegen Elementarschäden zu versichern, durchaus aufgeschlossen. So verzeichnete KFW Research zum Gedanken an eine solche Pflichtversicherung 63 Prozent Zustimmung. Dabei lag sie bei Eigentümern mit 69 Prozent höher als bei Mietern (59 Prozent). Das geht aus dem „KfW-Energiewendebarometer 2022“ hervor.
Angesichts der Flutkatastrophe im Sommer 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wird derzeit stark diskutiert, ob man Hauseigentümer zum Elementarschutz verdonnern soll. Meinungen dazu finden Sie hier, hier und hier. Ein Ergebnis gibt es noch nicht.
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Doch damit zusammen hängt immer auch die Frage, wer – wenn nicht ein Versicherer – die Schäden sonst bezahlen soll. Immer mal wieder der Staat, wie im vergangenen Jahr? Von denen, die die Pflichtversicherung ablehnen, findet das tatsächlich jeder Zweite (54 Prozent). Die anderen sehen den Staat nicht in der Pflicht, sondern meinen, dass jeder dafür selbst verantwortlich ist. Wobei der Hang zur Staatsfürsorge stärker ausgeprägt ist, je geringer die Einkommen der Befragten ausfallen.
Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW-Bankengruppe, ordnet ein:
Eine breite Mehrheit der Haushalte in Deutschland steht einer Pflichtversicherung für Elementarschäden aufgeschlossen gegenüber. Politisch erscheint sie damit umsetzbar. Dazu stellt sie vor dem Hintergrund der Zunahme von extremen Wetterereignissen einen wichtigen Beitrag dar zur Absicherung des Vermögens von großen Bevölkerungsteilen dar. Die Versicherung muss so ausgestaltet sein, dass sie die richtigen Anreize zur Risikovermeidung setzt. Und sie muss eine tragfähige Lösung für die Haushalte bieten, die die Versicherungsprämien besonders belasten würden.
Hintergrund: Das KfW-Energiewendebarometer ist eine jährlich erscheinende haushaltsrepräsentative Befragung von etwa 4.000 in Deutschland ansässigen privaten Haushalten zu Entscheidungen der Energieversorgung und zum Energieverbrauch.
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