- Von Achim Nixdorf
- 01.04.2021 um 19:50
Die Einbruchzahlen in Deutschland sinken seit 2015 kontinuierlich. Corona-bedingt hat dieser Trend 2020 noch einmal deutlich an Fahrt zugelegt. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilt, ist die Zahl der versicherten Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr auf ein historisches Tief gesunken – und zwar von 95.000 auf 85.000 Fälle. Das ist der niedrigste Wert seit 1998, als die Statistik zum ersten Mal aufgelegt wurde.
„Der Rückgang der Einbruchzahlen liegt vor allem daran, dass die Menschen wegen der Corona-Pandemie viel Zeit zu Hause verbringen. Einbrechern fehlt somit oft die Gelegenheit für ihre Tat“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Mit den sinkenden Einbruchzahlen habe sich die Schadenhöhe um 70 Millionen Euro auf nunmehr 230 Millionen Euro verringert. Der Schadendurchschnitt sei um 300 Euro (minus 9,8 Prozent) auf 2.750 Euro gesunken.
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Dass die Einbruchzahlen seit Jahren rückläufig sind, hat aber nicht nur etwas mit Corona zu tun. Immer mehr Haus- und Wohnungsbesitzer investieren inzwischen auch in bessere Sicherheitstechnik, speziell in einbruchhemmende Fenster und Türen. Die Folge: Nahezu jeder zweite Einbruch scheitert mittlerweile und wird abgebrochen, weil die Täter nicht schnell genug ins Haus gelangen. Moderne Sicherheitstechnik sollte deshalb als Standard in die Bauvorschriften für Neubauten aufgenommen werden, fordert der GDV.
Zwischen den einzelnen Bundesländern variieren die Einbruchzahlen zum Teil erheblich. Nach absoluten Zahlen war Nordrhein-Westfalen 2020 mit 24.780 Delikten Einbruch-Spitzenreiter, gefolgt von Niedersachsen (7.738 Delikte) und Berlin (7.070 Delikte). Am sichersten scheint es sich in Mecklenburg-Vorpommern zu leben. Hier registrierte die polizeiliche Kriminalstatistik im vergangenen Jahr nur 786 Einbrüche.
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