- Von Redaktion
- 04.05.2015 um 10:11
Wie aus einer Studie der Hamburger Unternehmensberatung 67rockwell Consulting hervorgeht, hängt die schlechte Ertragssituation in der Wohngebäudesparte vielfach vom Gebäudealter und den daraus resultierenden Leitungswasser-Schäden ab. So machten die Leitungswasser-Schäden innerhalb der vergangenen zehn Jahre mehr als die Hälfte der gesamten Schadenlast aus. Lag im Jahr 2000 der Schadendurchschnitt noch bei 1.260 Euro, stieg er bis 2012 auf 1.985 Euro. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich die Schadenhäufigkeit je Vertrag – bezogen auf Leitungswasser – von 5,2 Prozent auf 6,5 Prozent.
Die Studie zeigt auch, dass ältere Gebäude bei Leitungswasser einen doppelt so hohen Schadensatz im Vergleich zu Neubauten aufweisen. Jüngere Gebäude hingegen weisen einen erhöhten Schadendurchschnitt auf.
Zusätzlich belastet auch die seit längerem steigende Zahl häufiger und extremer Unwetter die Schadenbilanz der Wohngebäudeversicherer. Alleine Niklas, einer der schwersten Orkane der vergangenen Jahre, verursachte rund 750 Millionen Euro Schäden.
Zur Kasse gebeten …
Diese Entwicklung hat dazu beigetragen, dass einige Gebäudeversicherer seit Jahren rote Zahlen schreiben. Um die Verluste zu begrenzen, räumen sie die Bestände kräftig auf: mit Prämienerhöhungen und Selbstbehalten im Schadenfall.
Bei einem Vergleich von Tarifen ohne und mit Selbstbehalten zwischen 150 und 250 Euro hat das Analysehaus Morgen & Morgen festgestellt: Tarife mit Selbstbehalt sind durchschnittlich 15 Prozent günstiger als Tarife ohne Selbstbehalt. Teilweise sparen die Kunden durch einen Selbstbehalt bis zu 23 Prozent ein. Ob sich dadurch der im Schadenfall zu leistende Selbstbehalt amortisiert, bleibt jedoch eine individuelle Entscheidung.
… oder gekündigt
Manche Kunden kündigen aus Ärger über die Prämienerhöhung, oder der Versicherer selektiert den Bestand aus. Ob und zu welchen Konditionen die Kunden dann eine neue Wohngebäudeversicherung finden, hängt auch von der aktuellen Zeichnungspolitik der Versicherer ab.
Der persönliche Dialog mit dem Kunden und eine adäquate Beratung sind daher wichtig, um die Umstellung des Vertrags auf aktuelle Bedingungswerte zu begleiten oder die Suche nach einem neuen Versicherer für den Kunden abzukürzen.
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