- Von Juliana Demski
- 17.08.2022 um 16:36
Er ist der beste Freund des Menschen, schon seit Jahrtausenden: der Hund. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Wolf und Mensch sich bereits vor rund 20.000 Jahren anfreundeten. Bis heute hat sich daran nichts geändert. Ganz im Gegenteil: Seit Jahren legen sich immer mehr Menschen Hunde zu. Und die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch weiter befeuert, wie Zahlen des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) zeigen.
Die zehn häufigsten Krankheiten beim Hund
Jeder dritte Hund leidet unter Bewegungsmangel
So lebten im Jahr 2021 insgesamt rund 10,3 Millionen Hunde in Deutschland. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 – also vor Beginn der Pandemie – waren es noch 10,1 Millionen Hunde. Mittlerweile ist damit mehr als jeder fünfte Haushalt hierzulande (21 Prozent) ein Hundehaushalt. 2019 war es noch genau jeder fünfte (20 Prozent).
Und obwohl laut dem IVH nach wie vor die Katze das beliebteste Haustier hierzulande ist, haben im Zuge der Corona-Pandemie mehr Hunde als Miezen ein neues Zuhause gefunden. Das belegen Zahlen des Vergleichsportals Check24. Hier steht es 41 zu 37 Prozent.
Diesen Hunde-Boom hat auch „Pfotenmakler“ Roland Meyer live miterlebt:
„Wir hatten im Büro hauptsächlich in den Lockdown Phasen, als sich die Menschen aufgrund Kontaktbeschränkungen oder Homeoffice einen Hund angeschafft haben, mehr Anfragen zu Hundeversicherungen“, sagt der auf Tierversicherungen spezialisierte Makler aus Hirschau in Bayern. „Aber auch nach diesen Spitzen ist das Interesse und die Anfragen bezüglich Hundeversicherungen und nach Hundekrankenversicherungen hoch.“
Aber warum ist das so? Warum hat die Corona-Pandemie dafür gesorgt, dass sich viele Menschen plötzlich nach einem flauschigen Kumpan gesehnt haben? Nun ja, die Gründe liegen auf der Hand: Homeoffice, mehr Zeit zu Hause, Social Distancing und Langeweile dürften genau der richtige Mix gewesen sein.
Psychologie-Professorin Andrea Beetz von der Internationalen Hochschule (IU) hat es kürzlich gegenüber der „Tagesschau“ auf den Punkt gebracht: „Der positive Effekt von Heimtieren auf den Menschen ist wissenschaftlich erwiesen“. Doch irgendwann ist auch die längste Pandemie mal vorbei – und so einige frischgebackene Hundebesitzer dürften mittlerweile auf dem Boden der Tatsachen angekommen sein: Jedes noch so kleine Fellknäuel wird mal erwachsen, macht Arbeit und ist vor allem eines: teuer.
Tierarztkosten könnten finanziellen Ruin bedeuten
Letzteres gilt insbesondere dann, wenn Hunde mal krank werden oder auch wegen präventiver Behandlungen zum Tierarzt müssen. Doch genau hier scheinen viele Menschen mit dem Hundekauf unüberlegt gehandelt zu haben. So bereut rund jeder zweite Hundehalter im Nachhinein die Anschaffung seines Vierbeiners, wie eine Studie aus den USA zeigt. Ausschlaggebend waren hier die Tierarztkosten.
Insgesamt 31 Prozent der Studienteilnehmer gaben gegenüber den Autoren des Verbrauchermagazins „Forbes Advisor“ an, sich bis zu 2.000 US-Dollar, also knapp 1.900 Euro, an Tierarztrechnungen nicht leisten zu können. Auch nicht, wenn das Leben des Hundes auf dem Spiel stünde. Und geht es um Rechnungen in Höhe von bis zu 5.000 US-Dollar (umgerechnet circa 4.745 Euro), könnten bereits 66 Prozent diese nicht mehr bezahlen.
Das klingt erst einmal nach viel Geld. Doch solche Summen sind beim Tierarzt tatsächlich schnell erreicht. Auch hierzulande, wie Makler Roland Meyer bestätigen kann: „Die teuerste Tierarztrechnung bei uns im Büro war eine Operation aufgrund einer ‚Hüftgelenkdysplasie beidseitig‘ in Höhe von circa 6.800 Euro.“ Aber auch Behandlungen ohne operative Schritte können ordentlich ins Geld gehen. Meyers teuerster Fall war hier die Behandlung einer Krebserkrankung mit circa 7.500 Euro. Diese Summe kam über mehrere Besuche des tierischen Patienten zusammen.
>>> Eine Übersicht über die zehn häufigsten Hundekrankheiten finden Sie hier.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren