- Von Redaktion
- 06.04.2018 um 10:29
Es sind oft Details, an denen man merkt, dass ein Megatrend immer mehr um sich greift. So auch im Bereich der Nachhaltigkeit. Anfang des Jahres etwa kündigte die Fast-Food-Kette McDonald’s an, bis 2025 in allen 37.000 Restaurants weltweit nur noch Verpackungen aus erneuerbaren, recycelten oder zertifizierten Quellen nutzen zu wollen und sämtliche Verkaufsverpackungen wiederzuverwerten.
Der Shampoo-Hersteller Head & Shoulders hat derweil eine Shampoo-Flasche entwickelt, die zu 20 Prozent aus recyceltem, an europäischen Stränden gefundenem Plastikabfall besteht. Und der Discounter Lidl hat mit dem Jahreswechsel alle Kunststoffkorken aus seinem Sortiment verbannt und durch eine Variante aus nachhaltig angebautem Zuckerrohr ausgetauscht, die außerdem mithilfe erneuerbarer Energien hergestellt wird.
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Die Unternehmen reagieren damit auf den Wunsch vieler ihrer Kunden, bewusster und nachhaltiger zu leben und den Planeten zu schonen. So lassen sich beispielsweise 82 Prozent der Deutschen beim Einkaufen keine Plastiktüte mehr geben, zeigt eine repräsentative Studie im Auftrag von Natur-Energie-Plus. 80 Prozent der Befragten machen das aus Umweltgründen. Auch Ökostrom beziehen immer mehr Bundesbürger. 2017 waren es 10,5 Millionen Personen hierzulande – drei Jahre zuvor hatten sich erst rund 8 Millionen Menschen hierzu entschieden.
„Die Menschen werden immer mehr sensibilisiert für einen nachhaltigen Konsum. Steigende Energiepreise, wiederkehrende Extremwetterlagen – die Menschen merken, dass sie selbst einen nachhaltigen Beitrag leisten können“, erklärt Arend Arends, Vorstandsvorsitzender der NV Versicherungen, diese Entwicklung.
„Grün“ ist auch bei Finanzdienstleistungen angesagt
Und auch im Bereich der Finanzdienstleistungen sei dieser Trend zu beobachten, ergänzt Fabrice Gerdes: „Die nachhaltigen Banken in Deutschland wachsen entgegen dem Markttrend seit Jahren stetig“, so der Geschäftsführer des Versicherungsmaklers „grün versichert“. Eine Entwicklung, die sich seiner Ansicht nach auch auf Versicherungen übertragen lässt. „Ich persönlich schätze das Potenzial für grüne Versicherungen in Deutschland als sehr groß ein, da die Themen soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind.“
Mit dieser Ansicht steht Gerdes nicht alleine da. Derzeit nutzten über 16 Millionen Kunden nachhaltige Angebote aus dem Banken-, Lebensmittel- und Versorgersektor, erklärt auch Micha Hildebrandt, Vorstand der Vigo Krankenversicherung: „Wir gehen davon aus, dass das Kundenpotenzial für nachhaltige Versicherungen ähnlich groß ist.“ Das Problem dabei bisher: „Diesem bestehenden Kundenpotenzial steht derzeit ein sehr begrenztes ‚grünes‘ Versicherungsangebot zur Verfügung“, sagt Hildebrandt.
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