- Von Redaktion
- 06.04.2018 um 10:29
Und auch in der Beratung werde das Thema nachhaltige Versicherungen eher stiefmütterlich behandelt, findet Fabrice Gerdes. „Untersuchungen und die Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre legen nahe, dass der überwiegende Teil der Kunden nicht weiß, dass es nachhaltige Tarife am Markt gibt, und daher nicht gezielt danach sucht oder seine Makler danach fragt“, sagt er. Vermittler sprächen das Thema nur selten bei ihren Kunden von sich aus an.
Wenn sie es jedoch machten, seien das Kundeninteresse und die Abschlusswahrscheinlichkeit sehr hoch, berichtet Gerdes von Maklererfahrungen, die an ihn herangetragen werden. Ein Gesprächseinstieg sei für Makler dabei gar nicht schwer. Gerdes: „Eine einfache Frage wie beispielsweise ‚Ist Ihnen wichtig, wo der Versicherer Ihre Beiträge anlegt?‘ reicht hierfür schon aus.“
Raus aus der Preisdiskussion
Für den Makler hat das Thema Nachhaltigkeit einige Vorteile, findet auch Arend Arends. Er gehöre regional damit zu den Ersten, der sich mit nachhaltigen Produkten profiliere. Er grenze sich zudem positiv von anderen Angeboten und Vermittlern ab und werte sein Image auf. „Das Wichtigste ist aber“, so Arends „dass der Makler aus der Preisdiskussion raus ist und mit dem Kunden über Mehrwerte der jeweiligen Produkte spricht.“
Welche „grünen“ Versicherungsprodukte gibt es aber überhaupt? Auch hier sieht man einige Bewegung im Markt. Immer mehr Versicherer werden aktiv und bringen neue Tarife auf den Markt, neben denen, die sich das Thema Nachhaltigkeit schon länger auf die Fahnen geschrieben haben.
Pro Vertrag ein Baum
Mit „grün versichert“ arbeiten gleich mehrere Versicherer zusammen. Die Itzehoer bietet zum Beispiel eine „grüne“ Kfz-Versicherung an. Allen Grün-versichert-Produkten sind dabei zwei Dinge gemein. „Wir garantieren, dass ein Betrag in Höhe des Jahresbeitrags des Kunden in eine ökologische und nachhaltige Anlageform investiert wird“, sagt Frederik Waller, Leiter Maklervertrieb der Itzehoer.
Das Kapital fließt also ausschließlich in Anlagen, bei denen bestimmte Negativkriterien ausgeschlossen sind und die ökologische und soziale Belange berücksichtigen. Zu den K.o.-Kriterien gehören dabei etwa Investitionen in die Herstellung von Kriegswaffen, gesundheitsschädigende Technologien, Tierversuche, Kinderarbeit und vieles mehr. Waller: „Darüber hinaus wird je Vertrag ein Baum in Indien zur Wiederaufforstung gepflanzt.“ Das Projekt soll durch die Bäume auch Wasser, andere Pflanzen und Tiere wieder in die Dürregebiete bringen, die durch Klimawandel, Bergbau und Abholzung entstanden sind.
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