- Von Juliana Demski
- 08.05.2017 um 17:40
Wer das Wort Fahrradschutz hört, denkt meist an ein handelsübliches Schloss. „Wird schon reichen“, heißt es dann oft. Aber damit ist die Sache meist nicht getan. „Die Diebstahlzahlen bewegen sich seit Jahren auf einem ähnlich hohen Niveau“, weiß René Filippek vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC). „In den vergangenen zehn Jahren schwankten die Zahlen zwischen etwa 305.000 und 372.000 gemeldeten Fahrraddiebstählen.“
Sowohl organisierte Banden, die Fahrräder im großen Stil klauen, als auch Einzeltäter, Beschaffungskriminalität und Gelegenheitsdiebstähle tragen jährlich zu diesen Zahlen bei.
Wie genau sollte man sein Zweirad aber nun ab besten sichern?
Es ist zu beachten, dass nicht nur das Schloss allein für den Schutz sorgt. Auch der Abstellort spielt mit rein. „Grundsätzlich ist es empfehlenswert, ein Rad an belebten Orten abzustellen. Dort haben Diebe weniger Ruhe und Zeit, ein Schloss zu knacken“, sagt Filippek. „Vermeintlich sichere Orte wie Hinterhöfe und sogar Keller geben Dieben oft die Möglichkeit, in Ruhe zu stehlen.“
Um ein hochwertiges Schloss komme man aber trotzdem nicht herum, fügt der Experte hinzu: „Mindestens 50 Euro sollte man dafür einplanen, eher mehr.“ Bügelschlösser seien dabei besonders sicher. Das Problem aber ist, dass viele Diebe sich auf einen bestimmten Schloss-Typ spezialisiert haben. Diesen knacken sie dann binnen weniger Minuten.
Deshalb kann auch ein zweites Schloss nicht schaden. Dies könne die Langfinger sogar abschrecken, so Filippek. Sein Tipp: „Man könnte also ein massives Bügelschloss mit Drehscheibenzylinder nutzen, um den Rahmen an einen festen Gegenstand anzuschließen, und ein leichteres Panzerkabelschloss, um noch ein Laufrad am Rahmen zu sichern.“
Außerdem rät der Experte dazu, das Fahrrad codieren zu lassen. Das geht zum Beispiel beim örtlichen ADFC oder der Polizei und hat eine Minderung des Verkaufswerts zur Folge.
Ein weiterer Expertentipp sind neue GPS-Systeme, die Alarm schlagen, sobald das Rad vom Abstellort bewegt wird. Es lässt sich damit auch nachverfolgen, wohin es gebracht wird. Der Haken daran: „Diese Systeme verursachen aber oft laufende Kosten für einen nötigen Mobilfunkvertrag, zudem sind sie auch in der Anschaffung nicht billig“, erklärt Filippek. Und einen Diebstahl können sie im Endeffekt nicht verhindern – genauso unsicher ist auch, ob man das Rad wirklich findet.
Es sei daher empfehlenswerter, dieses Geld in ein wirklich hochwertiges Schloss und auch eine spezielle Fahrrad-Diebstahlversicherung zu investieren, so der Experte vom ADFC.
Und wenn eine einzelne Fahrrad-Diebstahlversicherung nicht in Erwägung kommt, sollte man den Versicherungsschutz seines Fahrrades über die Hausratversicherung prüfen.
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