Treiber sind mit ihren Hunden bei einer Treibjagd auf Wildschweine in einem Mischwald unterwegs. © picture alliance/Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB
  • Von Karen Schmidt
  • 11.02.2020 um 10:02
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 03:25 Min

Eine Jagd ist spannend, aber nicht ungefährlich. Wenn dabei etwas passiert, sollten Jäger vernünftig abgesichert sein. Mit welchen Policen Jäger der nächsten Jagdsaison gelassen entgegensehen können.

Es ist ein Hobby, dem immer mehr Menschen in Deutschland nachgehen: die Jagd. So hatten im Jahr 2018 schon 384.428 Menschen einen Jagdschein. Zehn Jahre zuvor waren es noch 350.881, wie aktuelle Daten des Deutschen Jagdverbands zeigen.

Ganz ungefährlich ist dieser Sport allerdings nicht. Immer wieder kann man in den Medien von teils schwerwiegenden Jagdunfällen lesen. 2018 beispielweise ereignete sich bei einer Drückjagd in der Oberpfalz ein bizarrer Fall: Ein 46 Jahre alter Jäger schoss auf ein Wildschwein, traf dieses auch. Die Kugel durchschlug das Tier aber, flog weiter in ein gerade vorbeifahrendes Auto und verwundete den 47-jährigen Beifahrer tödlich. Der Fall landete vor Gericht. Die Richter verurteilten den Schützen wegen fahrlässiger Tötung zu einer zwölfmonatigen Bewährungsstrafe und einer Entschädigungssumme von 20.000 Euro.

Genau wegen solcher Fälle ist eine Jagd-Haftpflichtversicherung in Deutschland für Jäger gesetzlich vorgeschrieben. „Die Aufgabe der Jagdhaftpflicht besteht darin, den Versicherungsnehmer vor den finanziellen Folgen von Personen-, Sach- und Vermögensschäden zu schützen, die er auf der Jagd verursacht“, erklärt Sandra Mierwaldt, bei der GVO Versicherung Direktionsbeauftragte für die Bereiche Jagd, Forst und Landwirtschaft.

„Die Mindestanforderung, die an eine Jagdhaftpflichtversicherung gestellt werden muss, ist dabei das Einhalten der gesetzlich vorgeschriebenen Versicherungssummen. Diese sind heutzutage unverhältnismäßig niedrig“, so die Expertin weiter. Für Personenschäden betrage sie 500.000 Euro, für Sachschäden 50.000 Euro. Mierwaldt: „Daher sollte man eine wesentlich höhere Deckungssumme wählen.“

Besser sind höhere Deckungssummen

Die meisten Versicherungsgesellschaften bieten Deckungssummen an, die deutlich darüber liegen – nicht selten bei 15 Millionen Euro und höher, wie etwa die Zurich zu berichten weiß. Bei Zurich liegen die Versicherungssummen bei 5 Millionen Euro in der Basisdeckung und bei 50 Millionen Euro in der Top-Deckung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden.

Wie hoch sollte die Deckungssumme idealerweise sein? „Wir empfehlen mindestens 5 Millionen Euro pauschal für Personen-, Sach- und Vermögensschäden“, sagt GVO-Frau Mierwaldt. Versicherungsvermittler Björn Ziplies, der das Portal jagdwaffenversicherungen.de betreibt, setzt weitaus höher an: „Meine Kundenempfehlung lautet prinzipiell, die höchsten Deckungssummen auszuwählen, die derzeit angeboten werden. Hier sprechen wir aktuell von 50 Millionen Euro für Personen-, Sach- und Vermögensschäden.“

autorAutorin
Karen

Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“

Skip to content