- Von Juliana Demski
- 11.01.2022 um 17:58
„Anpassung an steigende Risiken wird eine Herausforderung“
„Die Katastrophen-Statistik 2021 ist auffällig“, kommentiert Ernst Rauch, Chef-Klimatologe und Leiter der Abteilung Climate Solutions bei der Munich Re, die Ergebnisse. „Denn etliche der extremen Unwetterereignisse gehören zu jenen, die durch den Klimawandel häufiger oder schwerer werden. Dazu gehören Schwergewitter in den USA auch im Winterhalbjahr. Oder auch Starkregen mit Hochwasser in Europa.“ Auch wenn Ereignisse nicht einfach dem Klimawandel zugeordnet werden könnten, so liefere die Analyse der Veränderungen über Jahrzehnte hinweg „plausible Indizien für einen Zusammenhang mit der Erwärmung der Atmosphäre und Ozeane“, so Rauch. „Die Anpassung an steigende Risiken durch den Klimawandel wird eine Herausforderung.“
Das Problem: Im weltweiten Maßstab waren 2021 etwa 57 Prozent der Schäden durch Naturkatastrophen nicht versichert. Betroffene müssen die finanziellen Schäden deshalb selbst tragen oder sind auf Hilfen angewiesen. In Industrieländern ist diese Versicherungslücke laut der Munich Re in den vergangenen Jahrzehnten geschrumpft, während sie in ärmeren Ländern unverändert bei mehr als 90 Prozent liegt.
Und: In Industrieländern hängt der Anteil der versicherten Schäden von den jeweiligen Naturgefahren ab. So ist in den USA wie in Europa bei Überschwemmungen die Versicherungsdichte deutlich niedriger als bei Stürmen. In den USA ist Infrastruktur teilweise versichert, in Europa dagegen kaum. „Eine höhere Versicherungsdichte kann dazu beitragen, dass betroffene Menschen und Länder die finanziellen Folgen einer Katastrophe besser verkraften und zu einem normalen Leben zurückkehren können“, so Ernst Rauch abschließend.
Eine Übersicht über die schlimmsten Naturkatastrophen des vergangenen Jahres bietet die folgende englischsprachige Grafik (diese können Sie hier vergrößern).
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