- Von Juliana Demski
- 19.01.2022 um 17:36
Die Flutwellen im vergangenen Sommer trafen Rheinland-Pfalz besonders heftig. Aus dem Nichts verwüsteten sie Gebäude und Wohnungen, zerstörten das Hab und Gut tausender Menschen. Das Verheerende: Nicht einmal die Hälfte der Menschen besaß eine Elementarschadenversicherung, die für diese Art der Schäden aufkommt. Die CDU-Opposition im rheinland-pfälzischen Landtag will nun genau da ansetzen und für eine bessere Prävention sorgen.
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„Bis 31. Dezember 2024 wollen wir erreichen, dass es in Rheinland-Pfalz eine Versicherungsquote von 80 Prozent für Elementarschäden gibt“, verkündete Fraktionschef Christian Baldauf kürzlich im Rahmen einer Landtagssitzung. Im Antrag der Fraktion, die dem Südwestrundfunk (SWR) vorliegt, steht zudem: „Das Ziel muss sein, allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu eröffnen, eine bezahlbare Versicherung gegen Elementarschäden abschließen zu können.“ Sollte das Ziel von 80 Prozent bis Ende 2024 verfehlt werden, müsse über die Einführung einer Pflichtversicherung ab 2025 nachgedacht werden, ergänzte Baldauf.
Was bedeutet das für Hausbesitzer?
Kurz und knapp: Jeder Rheinland-Pfälzer, der sein Haus versichern möchte, soll nach Auffassung der Christdemokraten nur noch Policen angeboten bekommen, die Schäden durch Naturgefahren abdecken. Die Fraktion erwartet vom Landtag, entsprechende Abkommen mit der Versicherungsbranche zu schließen. Wer keine Elementarschäden mitversichern wolle, solle das explizit aussprechen müssen. Im Fall der Fälle dürfe er dann aber auch keine Hilfeleistungen von Vater Staat bekommen.
Mit ihrem Vorschlag dürften die Christdemokraten den Nerv des Branchenverbands GDV treffen – zumindest, was die flächendeckende Absicherung von Elementarschäden und eine zwingende Klausel dieser Art in allen Wohngebäudepolicen angeht. „Ohne eine konsequente Klimafolgenanpassung wird unsere Gesellschaft gezwungen sein, die schlimmen Auswirkungen verheerender Unwetterereignisse immer wieder zu durchleben“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen bereits im Herbst des vergangenen Jahres (wir berichteten). „Wir können es nicht hinnehmen, dass jedem zweiten Haus der Versicherungsschutz gegen Klimaschäden fehlt.“ Einer Pflichtversicherung steht der Verband aber kritisch gegenüber.
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