Der Versicherungsverband GDV warnt vor Leitungswasserschäden in der kalten Jahreszeit. © picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 02.03.2023 um 12:53
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Die Hälfte aller Auszahlungen in der Wohngebäudeversicherung gehen auf das Konto von Leitungswasserschäden. Damit kosten sie so viel wie die Folgen von Sturm, Feuer und Glasbruch zusammen – obwohl Leitungswasser nur jeden dritten Leistungsfall betrifft. Das ergab eine interne Auswertung der R+V Versicherung.

Wenn Leitungswasser durch ein Leck in Haus oder Wohnung dringt, ist der Schaden in der Regel sehr groß – und damit teuer. Dieses Fazit zieht die R+V Versicherung auf Basis einer internen Datenanalyse in der Wohngebäudeversicherung. „Unsere Versicherten haben uns vergangenes Jahr fast 50.000 Leitungswasserschäden gemeldet“, berichtet R+V-Schadenexperte Božo Bilić.

Ausgetretenes Leitungswasser ist damit für jeden dritten Schaden im Haus verantwortlich. Die Folgen sind meist besonders teuer: So machen Leitungswasserschäden bei der R+V die Hälfte der Ausgaben in der Wohngebäudeversicherung aus. „Damit kosten sie so viel wie die Folgen von Sturm, Feuer und Glasbruch zusammen“, sagt Bilić.  

Dabei kommt es oft gar nicht zu einem Platzen des Rohres – auch feine Risse oder kleine Löcher in den Leitungen können großen Schaden anrichten. Das fatale: Manchmal bleiben die winzigen Lecks für lange Zeit unbemerkt. „Erste Anzeichen können feuchte Flecken an den Wänden sein“, erklären die Schadenexperten des Wiesbadener Versicherers.

„Gravierende Folgen“

Lange verborgene Schäden haben meist gravierende Folgen. „Manchmal müssen Wände durch Profis getrocknet oder erneuert werden. In anderen Fällen quillt der Boden auf oder das Badezimmer muss neu gekachelt werden“, erläutern die Versicherungsexperten.

Wenn Teile der Wohnung oder des Gebäudes während der Arbeiten nicht nutzbar seien, so sei dies für die Betroffenen eine belastende Situation, sagt Bilić. Wenn sich auf den nassen Wänden auch noch Schimmel zu bilden droht, könne das sogar die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner beeinträchtigen.

Wie Leckage-Schutzsysteme Abhilfe schaffen

Doch wie kann man sich gegen solch ein Szenario wappnen? Die Experten der R+V setzen ganz klar auf technische Hilfe: „Wenn Leitungswasserschäden früh entdeckt werden, lässt sich der Schaden oft begrenzen. Dabei helfen Leckage-Schutzsysteme“, weiß Bilić. Entsprechende Warnmelder würden dazu im Wasserzuleitungsrohr installiert. Diese reagieren im Ernstfall auf einen Druckverlust und sperren dann automatisch die Leitung. Dadurch verhindert das System, dass noch mehr Wasser ins Gebäude dringt. Auch kleine Lecks bemerke das System sofort, versichern die Fachleute.

Bei der R+V ist man von diesem Ansatz so überzeugt, dass Kunden, die ein Leckage-Schutzsystem einbauen, einen Preisnachlass von 10 Prozent auf die Leitungswasserprämie in der Wohngebäudeversicherung erhalten.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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