- Von Juliana Demski
- 20.04.2022 um 16:26
Zu einer artgerechten Hundehaltung gehören nicht nur gutes Futter, ein liebevoller Umgang und ein gemütliches Körbchen, sondern auch ein ausreichendes Maß an Bewegung. Eine Umfrage des Tierversicherers Agria hat jedoch genau hier akute Missstände aufgedeckt: So führen 27 Prozent der Hundehalter ihren Vierbeiner nur zwischen 30 Minuten und weniger als einer Stunde pro Tag aus. Für die Studie wurden Hundehalter in Schweden befragt.
Das sind die liebsten Hunderassen der Deutschen
Die zehn häufigsten Krankheiten beim Hund
Weitere 6 Prozent gehen sogar weniger als 30 Minuten pro Tag Gassi – und 2 Prozent der Hunde verlassen das Haus überhaupt nicht. Im Klartext bedeutet das: Mehr als einer von drei Hunden leidet unter Bewegungsmangel. „Das ist eine ernsthafte Gesundheitsbedrohung für die Tiere“, kommentiert die Agria. Denn: „Ein bis zwei Spaziergänge pro Tag sind für einen gesunden, ausgewachsenen Hund viel zu wenig.“ Stattdessen sollten es bei gesunden, fitten Hunden im Durchschnitt zwei Stunden pro Tag sein, stellt der Versicherer klar.
Wie viel Bewegung für welchen Hund?
Dennoch gibt es verschiedene Faktoren, die den Bewegungsbedarf der Vierbeiner beeinflussen – darunter Alter, Ausdauer und Gesundheit sowie Rasse und Körperbau, wie „VTG Tiergesundheit“, ein Anbieter von Pflege- und Medizinprodukten für Tiere, in seinem Online-Magazin klarstellt. Häufig werde angenommen, größere Hunde bräuchten mehr Bewegung als kleinere – doch das lasse sich nicht pauschalisieren, schreiben die Experten für Tiergesundheit weiter. Ein gutes Beispiel für einen kleinen Hund mit großem Bewegungsdrang ist der Jack Russell Terrier.
Zu wenig Bewegung macht krank
Zeit für harte Fakten: Wer seinem Hund dauerhaft nicht genügend Bewegung ermöglicht, riskiert dessen Gesundheit. „Aggressives Verhalten, Zerstörungswut, übermäßiger Drang zu kauen und zu graben sowie permanente Suche nach Aufmerksamkeit können Anzeichen auf Unterforderung und Bewegungsmangel sein“, schreibt VTG Tiergesundheit weiter. Die Verhaltensauffälligkeiten könnten sich zudem in hyperaktivem Kläffen und Jaulen äußern und schwere psychische Probleme nach sich ziehen.
Aber nicht nur der mentale, auch der körperliche Zustand der Vierbeiner leide unter Bewegungsmangel, meinen die Experten – in Form von „Verdauungsstörungen, Gelenkentzündungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Folgeerkrankungen durch ein zu schwaches Herz mit schlechter Pumpleistung“.
Deshalb gilt: Wer darüber nachdenkt, einen Hund bei sich einziehen zu lassen, sollte bereits im Vorfeld darüber nachdenken, welche Rasse am besten zum eigenen Lebensstil passt. Denn wer es sich überwiegend gerne gemütlich macht, ist mit einem Hund, der überdurchschnittlich viel Bewegung fordert, eventuell überfordert und schadet so auf Dauer dem Tier.
Warum auch Hundehalter vom häufigen Gassigehen profitieren
Zwar erscheint es manchmal lästig, mit seinem Hund Gassi zu gehen. Dennoch danken 63 Prozent der insgesamt 582 befragten Hundebesitzer ihren Hunden für die tägliche Bewegung. Und weitere 21 Prozent gaben an, dass sie von Begegnungen mit anderen Hundehaltern auf einer sozialen Ebene profitieren.
Es gibt aber auch einige Hundehalter, die mit ihrem tierischen Begleiter gemeinsam Sport treiben. Die intensiven sportlichen Programme bergen jedoch nicht nur für Menschen, sondern auch für die Hunde Risiken. Stürze, Insektenstiche oder andere Sportverletzungen beim Hund erfordern schnelle medizinische Aufmerksamkeit.
Es zeigt sich: Hunde in allen körperlichen Verfassungen profitieren von einer Absicherung in Form einer Krankenversicherung. Sie zahlen sowohl für Tierarztbehandlungen und Medikamente als auch – in den meisten Fällen – für präventive Maßnahmen wie Impfungen und Parasitenmittel. Denn krank werden kann nun mal jeder Hund – egal ob groß, klein, sportlich oder auch nicht.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren