Mann schließt sein Fahrrad ab: Für Fahrraddiebstähle ihrer Versicherten mussten Hausrat-Versicherer 2023 einige Millionen Euro zahlen. © Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 10.03.2025 um 17:02
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2023 war nicht das beste Jahr für die Anbieter von Hausrat-Versicherungen. Denn die Ausgaben für Schäden durch Einbrüche und Fahrraddiebstähle ihrer Versicherten sind stärker gewachsen als die Prämien. Das haben die Marktforscher von V.E.R.S. Leipzig herausgefunden. Wir haben die zehn größten Anbieter mit wichtigen Kennzahlen herausgesucht.

Für Anbieter von Hausrat-Versicherungen auf dem deutschen Markt steigerte sich das Prämienvolumen 2023 um 6,2 Prozent auf 3.612 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Das berichten die Marktforscher von V.E.R.S. Leipzig in ihrem jährlichen Branchenmonitor.

Die Leistungen der Versicherer stiegen aber deutlich stärker, und zwar um 16,4 Prozent auf 1.661 Millionen Euro. Das liegt vor allem an den gestiegenen Schäden unter anderem durch mehr Wohnungseinbrüche. 95.000 Einbrüche gab es im Jahr 2023 bei Personen mit einer Hausrat-Versicherung.

Im Schnitt kam es zu einem Schaden in Höhe von 3.500 Euro. Das ist ein neuer Höchststand. Außerdem sind den Versicherern durch Fahrraddiebstahl so hohe Schäden entstanden wie noch nie. Sie haben dafür 160 Millionen Euro zahlen müssen.

Durchschnittliche Combined Ratio von 75,6 auf 81,3 Prozent

Auch die Schäden durch Elementarrisiken haben gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Die durchschnittliche Combined Ratio, also Schaden- und Betriebsaufwendungen in Prozent der verdienten Bruttoprämien für den Bereich Hausrat, verschlechterte sich von 75,6 Prozent auf 81,3 Prozent.

Die Kennzahl befindet sich aber dennoch deutlich unter der kritischen 100-Prozent-Grenze. 100 Prozent würde bedeuten, dass die Prämien genauso hoch sind wie die entstandenen Schäden. Die wichtigsten Kennzahlen der zehn größten Anbieter von Hausrat-Versicherungen 2023 nach Bruttoprämien finden Sie hier:

Hinweise:

  • Das ausgewiesene versicherungstechnische Ergebnis ist vor Veränderung der Schwankungs- und ähnlicher Rückstellungen.
  • Alle Daten aus dem Branchenmonitor von V.E.R.S. Leipzig.

Platz 10: Debeka Allgemeine mit 115 Millionen Euro und 3,2 Prozent
  • Anzahl der Versicherungsverträge 2023: 821.750
  • Gebuchte Bruttoprämien pro Vertrag 2023: 139,95 Euro
  • Schadenaufwendungen pro Versicherungsvertrag 2023: 60,71 Euro
  • Versicherungstechnisches Ergebnis 2023: 6,2 Millionen Euro
  • Schadenrückstellungen in Prozent der Bruttoprämien 2023: 21 Prozent
  • Gesamte Bruttorückstellungen in Prozent der gebuchten Bruttoprämien 2023: 21 Prozent
  • Combined Ratio 2023: 91,8 Prozent
 Platz 9: Ergo mit 128 Millionen Euro und 3,5 Prozent
  • Anzahl der Versicherungsverträge 2023: 926.268
  • Gebuchte Bruttoprämien pro Vertrag 2023: 138,23 Euro
  • Schadenaufwendungen pro Versicherungsvertrag 2023: 54,47 Euro
  • Versicherungstechnisches Ergebnis 2023: 16,3 Millionen Euro
  • Schadenrückstellungen in Prozent der Bruttoprämien 2023: 23,3 Prozent
  • Gesamte Bruttorückstellungen in Prozent der gebuchten Bruttoprämien 2023: 46,6 Prozent
  • Combined Ratio 2023: 83,5 Prozent
Platz 8: DEVK Allgemeine mit 133 Millionen Euro und 3,7 Prozent
  • Anzahl der Versicherungsverträge 2023: 1.005.763
  • Gebuchte Bruttoprämien pro Vertrag 2023: 132,50 Euro
  • Schadenaufwendungen pro Versicherungsvertrag 2023: 42,24 Euro
  • Versicherungstechnisches Ergebnis 2023: 23,2 Millionen Euro
  • Schadenrückstellungen in Prozent der Bruttoprämien 2023: 14 Prozent
  • Gesamte Bruttorückstellungen in Prozent der gebuchten Bruttoprämien 2023: 14,1 Prozent
  • Combined Ratio 2023: 69 Prozent

Die Anbieter von Hausrat-Versicherungen auf den Plätzen 4 bis 7 und deren Kennzahlen finden Sie auf der folgenden Seite.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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