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Ein Paar sucht Schmuck im Laden aus: Wertsachen wie teures Geschmeide müssen bei der Hausratversicherung besonders berücksichtigt werden. © Dotshock/Freepik.com
  • Von René Weihrauch
  • 11.06.2024 um 10:43
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lesedauer Lesedauer: ca. 04:20 Min

Wertsachen sind über die Hausratpolice mitversichert – allerdings nur bis zu bestimmten Grenzen. Lohnt sich also eine eigene Wertsachenversicherung für Schmuck, Golduhren & Co.? Das kommt darauf an.

Wertsachenanteil in der Versicherungssumme

Ein Hinaufsetzen der Versicherungssumme, kurz: VSU, allein reiche aber nicht aus, so Bub. Bei einer Eigenermittlung der Gesamt-VSU sei immer die Summe für den „gewöhnlichen“ Hausrat mit der für die Wertsachen zu addieren. „Danach muss das Verhältnis ermittelt werden, also etwa 55 Prozent Wertsachen. Denn bei einem Einbruch ist der Einzelschaden in einem Haushalt mit vielen Wertsachen ungleich höher als in einem Haushalt mit den üblichen maximal 30 Prozent Wertsachen. Das ist der Grund für die nötige Erhöhung des Wertsachenanteils und des damit verbundenen Beitragsaufschlags“, sagt der Experte der Nürnberger.

Bei der Allianz sieht man das ähnlich. Sebastian Dittrich: „Unsere Privatschutzprodukte sind bereits sehr gut auf den Bedarf der meisten Kunden ausgerichtet, und damit sind Deckungsgrenzen häufig ausreichend. Im Einzelfall sind aber auch Erhöhungen möglich, je nach Wertsachensumme. Die Grenzen liegen aktuell in der Hausratversicherung bei 20 Prozent in Basis, 30 Prozent in Smart, 40 Prozent in Komfort und 50 Prozent in Premium, bei maximal 100.000 Euro. Bei Beratung kann die Summe individuell erhöht werden. Deswegen ist es wichtig, die Wertsachensumme richtig zu erfassen und im Zweifel mit uns beziehungsweise den Accountmanagern in Kontakt zu treten.“

Wann eine separate Police sinnvoll ist

Grundsätzlich raten Experten zu einer separaten Wertsachenversicherung …

  • wenndas Tragerisiko oder das Verlieren mitversichert sein soll,
  • die zu versichernde Summe nicht mehr über die Hausratversicherung abgebildet werden kann,
  • einzelne Stücke ganz besonders schützenswert sind,
  • selbst im Bankschließfach die Summengrenze erreicht wird.

Ein Problem für Maklerinnen und Makler besteht allerdings darin, dass viele Kunden nicht gern über wertvolles Eigentum sprechen, geschweige denn dezidiert angeben, was sie genau besitzen. Deshalb probieren sie bei der Nürnberger jetzt einen anderen Weg. Bub: „Statt wie bisher darauf zu pochen, dass bei Vertragsabschluss alle vorhandenen Wertsachen in Summe und aufgeteilt nach Rubriken anzugeben sind, bieten wir in unserer neuen Hausratpolice Private Line fixe Obergrenzen je nach Tarifvariante auf erstes Risiko an. Somit kann der Kunde selbst entscheiden, ob er die Produktvariante Kompakt für Wertsachen bis 40.000 Euro, Komfort bis 60.000 Euro oder Premium bis 80.000 Euro wählt. Wir werden bei den Wertsachen keine Unterversicherung anrechnen.

Im alten System konnte der Vermittler nur an den Kunden appellieren, alle Gegenstände zu benennen. Im Schadenfall wäre der Schock über die Anrechnung einer eventuell vorhandenen Unterversicherung groß. Deshalb gibt es in unserer neuen Produktvariante keine VSU mehr. Wir benötigen nur noch die Wohnfläche, deren Angabe nun jedoch wirklich gewissenhaft erfolgen muss. Daraus ermittelt sich der Beitrag je nach Tarifzone.“

Fakt ist auf jeden Fall: Für eine Beratung zum Thema Hausrat und Wertsachen besteht Handlungsbedarf. Denn abgesehen von permanent bestehenden Risiken wie Feuer, Sturm und Co. ist die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle nach Corona wieder deutlich gestiegen: 2022 erhöhte sie sich laut Polizeistatistik auf 65.908 – ­gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um satte 21,5 Prozent. 

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René

René Weihrauch

René Weihrauch arbeitet seit 35 Jahren als Journalist. Einer seiner Schwerpunkte sind Finanz- und Verbraucherthemen. Neben Pfefferminzia schreibt er für mehrere bundesweit erscheinende Zeitschriften und international tätige Medienagenturen.

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