- Von Lorenz Klein
- 17.09.2018 um 10:12
Und was passiert, wenn die „Schusseliger-Freund“-Masche bei der formell zuständigen Haftpflichtversicherung platziert wird? Diese schaut laut Gothaer zunächst, ob eine Reparatur möglich ist. Gerade bei Elektrogeräten mit meist schnell sinkenden Preisen sei die Reparatur aber vielfach teurer als das, was das Gerät zum Zeitpunkt des Schadens wert war – den sogenannten Zeitwert. Diesen bekommt der Kunde auch nur erstattet. Der betrügerische Smartphone-Besitzer bekommt von der Haftpflichtversicherung daher nicht mehr, als er ohnehin beim Verkauf seines gebrauchten Geräts bekommen würde, erklären die Experten der Gothaer.
Gefahr für den Haftpflichtschutz
Auch Versicherungsexperte Haff warnt: „Kunden begehen damit nicht nur Versicherungsbetrug, sondern gefährden auch ihren wichtigen privaten Haftpflichtschutz.“ Denn wird der Betrugsversuch entdeckt, kündigt die Versicherung in jedem Fall den Vertrag – bei einer neuen Versicherung unterzukommen, ist dann so gut wie unmöglich. Und sollte die Akte an die Staatsanwaltschaft gehen, droht eine Anklage und Verurteilung wegen Betrugs.
Welchen Nutzen ehrliche Kunden von einem separaten Versicherungsschutz für Handys und Tablets haben, erklärt Experte Haff so: „Die Schadenfrequenz ist bei den Bruchschäden, die das Gros ausmachen, weiter hoch, und die Geräte werden insgesamt hochwertiger, das heißt, im Einzelfall steigt die Belastung für den Kunden.“
Von Beratern gut aufgenommen
Massup setzt dabei seit 2017 auf einen Smartphone-Schutz „für den ganzen Haushalt“, der in der Basisvariante mit 15 Euro pro Monat zu Buche schlägt. Die bisherige Bilanz sei erfreulich. „Das Produkt lebt von der persönlichen Beratung und wird vom Vermittler, der seinen Kunden eine passende und einfach abzuschließende Handy-Absicherung anbieten möchte, sehr positiv angenommen“, so Haff.
Sein Haus profitiert dabei von dem Umstand, dass viele Kunden ihre Geräte nicht mit einer Hülle schützen, da sie diese schlichtweg hässlich finden – so auch der Student Philip Frenzel. Er hat daher einen Smartphone-Airbag entwickelt. Und der geht so: Im freien Fall fährt das Gerät blitzschnell acht schützende Beine aus. Sollte sich der Airbag durchsetzen, hätte die Handy-Versicherung ein Problem, denn Smartphones mit Schutz gehen nur halb so häufig kaputt wie die ohne Schutz.
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