- Von Andreas Harms
- 31.05.2023 um 14:04
Die düstere Halbjahresbilanz aus dem Herbst 2022 setzte sich am Ende nicht fort – insgesamt wurde 2022 dann doch ein unterdurchschnittliches Naturgefahrenjahr. „Sturm, Hagel, Blitz und weitere Naturgefahren wie Starkregen und Überschwemmungen haben 2022 Schäden in Höhe von rund 4 Milliarden Euro verursacht“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. Auch die KFZ-Versicherer hatten in Bezug auf Naturgewalten vor kurzem schon Gutes berichtet.
12,5 Milliarden Euro kostet Versicherer das Naturgefahrenjahr 2021
Versicherer verzeichnen durchschnittliches Naturgefahrenjahr 2022
Relativ ruhiges Naturgefahrenjahr entlastet KFZ-Versicherer
In der aktuellen Statistik dröselt der Verband zusätzlich auf, in welchen Bundesländern es vergleichsweise heftig zur Sache ging. Und da verwundert es nicht ganz, dass die Nordlichter die meisten Schäden durch Sturm und Hagel erlitten. Es pfeift dort halt oft besonders stark. Ganz vorn liegt Niedersachsen mit 66,8 Sturm- oder Hagelschäden je 1.000 Wohngebäude- oder Hausratversicherungen. Es folgen Hamburg mit 57,9, Schleswig-Holstein mit 55,1 und Mecklenburg-Vorpommern mit 54,5 Schäden. Und je tiefer man nach Süden reist, desto weniger (versichertes) passierte. Die komplette Tabelle zeigt die folgende Grafik:
Insgesamt entfielen 2022 Schäden in Höhe von 3,1 Milliarden Euro auf Sachversicherungen. Die übrigen 900 Millionen Euro zahlten die KFZ-Versicherer. Und bricht man diese Schadensummen auf die einzelnen Länder herunter, ergibt sich prompt ein ganz anderes Bild. Denn dann liegt Nordrhein-Westfalen mit 793 Millionen Euro Schadensumme und einigem Abstand vorn, gefolgt von Bayern (696 Millionen Euro) und dann erst Niedersachsen (539 Millionen Euro). Auch hier wieder die komplette Tabelle nach Ländern und Versicherungskategorien.
Wie die Branche bereits im vergangenen Herbst berichtete, sorgten die Orkane Ylenia, Zeynep und Antonia im Februar für enorme Schäden. „Mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro liegt die Sturmserie auf Platz 3 der schwersten Winterstürme seit 2002“, sagt Asmussen. Die Orkane verursachten 1,25 Milliarden Euro Schaden an Häusern, Hausrat und Betrieben. Die Kraftfahrtversicherer waren mit Schäden in Höhe von 125 Millionen Euro betroffen.
Die aktuelle Statistik nutzt der GDV auch gleich, um seine Meinung zur Pflichtversicherung für Elementarschäden erneut kundzutun. Viel wichtiger als so eine Pflicht sei nämlich Prävention: Bauverbote in hochwassergefährdeten Gebieten und verpflichtende Klima-Gefährdungsbeurteilungen bei Baugenehmigungen.
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