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Fußballspieler Piero Hincapie von Bayer Leverkusen im strömenden Regen: Wetterextreme wie Starkregen haben in diesem Jahr zu Milliardenschäden für Versicherer geführt. © picture alliance / Maximilian Koch
  • Von Barbara Bocks
  • 28.08.2024 um 16:53
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:25 Min

Wetterextreme könnten aus Sicht des GDV in diesem Jahr für Schäden in Höhe von mindestens 7 Milliarden Euro sorgen. Wo die meisten Schäden konkret herkommen und was Hausbesitzer und Politiker aus Sicht des GDV tun sollten, um Unheil abzuwenden.

In diesem Jahr gab es bereits einige Wetterextreme wie Starkregen und Hochwasser. Daher rechnen Versicherer für das gesamte Jahr 2024 mit Schäden durch Naturgefahren in Höhe von mindestens 7 Milliarden Euro. Das hat der Versichererverband GDV in einer aktuellen Meldung erklärt.

„Aufgrund der bisherigen Schäden gehen wir davon aus, dass die Naturgefahrenbilanz 2024 insgesamt überdurchschnittlich ausfällt“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. Komme es zu schweren Herbst- und Winterstürmen, könnten die Gesamtschäden noch höher liegen.

Wetterextreme sorgen 2024 bisher für Schäden in Höhe von 3,9 Milliarden Euro

Im vergangenen Jahr hatten Wetterextreme wie Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmungen für versicherte Schäden in Höhe von 4,9 Milliarden Euro gesorgt. Das entspricht laut Angaben des GDV dem langjährigen Durchschnitt.

Für die ersten sechs Monate 2024 bilanziert der GDV dagegen bereits Naturgefahrenschäden in Höhe von 3,9 Milliarden Euro. Erfasst wurden dabei Schäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe– und Industriebetrieben sowie Kraftfahrzeugen.

Bei der Halbjahresbilanz 2024 kommen   

  • rund 2,7 Milliarden Euro versicherter Schäden durch Überschwemmungen und Starkregen und
  • 800 Millionen Euro durch Sturm- und Hagelschäden an Gebäuden zustande.
  • Weitere 400 Millionen Euro gehen auf Schäden durch Sturm, Hagel und Überschwemmungen an Kraftfahrzeugen zurück.

Vor allem schwere Hochwasser sind im ersten Halbjahr oft vorgekommen. Allein im Juni kam es dabei laut Angaben des GDV in Süddeutschland zu versicherten Schäden in Höhe von insgesamt 2 Milliarden Euro. An Pfingsten waren die Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz mit rund 200 Millionen Euro betroffen.

Wegen dieser hohen Schäden fordert der GDV erneut und nachdrücklich die Politik auf, verbindliche Maßnahmen zu ergreifen, um mit den Folgen des veränderten Klimas umzugehen. „Wir brauchen bundesweit einheitliche Vorgaben, wie und wo in Gefahrengebieten gebaut werden darf“, fordert Asmussen. Übrigens nicht zum ersten Mal.

Unverständlich ist es, dass es bislang keinen konsequenten Baustopp in Überschwemmungsgebieten gibt, so Asmussen.

Notwendig sei es auch, dass das Baurecht „zügig angepasst wird“. Auch sollen künftig deutlich weniger Flächen versiegelt werden.

„Wir befürchten, dass sich ohne Prävention eine Spirale aus immer mehr Schäden und immer höheren Prämien in Gang setzt und die Verbraucherinnen und Verbraucher finanziell überlastet werden“, warnt Asmussen.

Viele Hausbesitzer sind nicht gegen Schäden durch Wetterextreme abgesichert

Viele Hausbesitzer unterschätzen weiterhin die Gefahren durch Starkregen und Überschwemmungen. Trotz des großen Angebots an Policen haben Eigentümer aktuell nur gut die Hälfte der Gebäude in Deutschland umfassend mit einer Elementarschadenversicherung gegen Naturgefahren abgesichert.

Bei Neuverträgen bieten die Versicherer die Wohngebäudeversicherung inzwischen mit Elementarschutz an. Immobilienbesitzer, die auf diesen Schutz verzichten wollen, müssen ihn bewusst abwählen.

Um das eigene Risiko durch Hochwasser und Starkregen besser einzuschätzen, bietet der GDV Immobilienbesitzern und Mietern einen sogenannten „Hochwasser-Check“ an.

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Barbara

Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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