- Von Achim Nixdorf
- 26.01.2021 um 16:05
Die Ausdünnung der Versorgungsinfrastruktur, die seit einiger Zeit in vielen ländlichen Regionen zu beobachten ist, trifft vor allem ältere Einwohner. Ihre Mobilität nimmt ab, auch durch den Abbau des öffentlichen Nahverkehrs. Gleichzeitig ist aber im Alter die Bereitschaft zum Umzug zurück in die Stadt eher gering.
Lebenserwartung steigt, nicht aber die Rentenzeit
Studie erwartet wegbrechende Neukunden durch Demografie
Das zeigt die neue Ausgabe der Studie 50plus, die jetzt zum vierten Mal vom Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) aufgelegt wurde. Die Studie ist als Generationenbefragung angelegt, in der nicht ausschließlich Ältere interviewt werden, sondern alle Altersgruppen.
Demnach kommt nur für eine Minderheit unter den Befragten, die auf dem Land leben, aus Altersgründen ein Umzug in die Stadt in Betracht. Zwei Drittel sind dazu nicht bereit.
Bei den unter 50-Jährigen lehnen 56 Prozent einen Wohnortwechsel aus Altersgründen ab. Weitere 22 Prozent wollen oder können sich dazu noch nicht festlegen. Ziemlich eindeutig ist das Meinungsbild unter den über 50-Jährigen. Von ihnen können sich rund drei Viertel eine Veränderung der Wohnsituation nicht vorstellen. Stattdessen gibt es ein verbreitetes Bestreben, im Alter das gewohnte Wohnumfeld zu behalten. Das ist 76 Prozent der Befragten wichtig.
Neue Konzepte für den ländlichen Raum nötig
„Kommunen und Länder werden sich also Gedanken darüber machen müssen, wie sie Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum aufrechterhalten können“, gibt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern zu bedenken. Konzepte, die davon ausgehen, dass die Menschen dahin ziehen, wo es ausreichend Nahversorgung, ärztliche Betreuung und andere Infrastruktur gibt, funktionierten nicht. „Dafür fehlt eine mehrheitliche Bereitschaft, wie unsere Studie zeigt“, so Morgenstern.
Für die Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut INSA Consulere deutschlandweit 3.030 Personen. Die komplette Studie mit allen Ergebnissen erscheint Mitte des Jahres.
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