Ein Mann der Wasserwacht steht am Rand einer überfluteten Straße in Passau. © picture alliance/dpa | Peter Kneffel
  • Von Sabine Groth
  • 06.06.2024 um 13:06
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:15 Min

Mit den zunehmenden Überschwemmungen in Deutschland wächst der Wunsch der Bevölkerung nach mehr Schutz vor den Folgen von Extremwetter. Eine Mehrheit wäre bereit, eigenes Geld in Präventionsmaßnahmen zu investieren.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wird nicht müde zu betonen, dass eine verpflichtende Elementarschadenversicherung kein Allheilmittel für die zunehmenden Schäden durch Extremwettereignisse ist, sondern dass dringend Präventionsmaßnahmen ergriffen werden müssen. Dem scheinen die Bürger weitgehend zuzustimmen. Darauf deutet zumindest eine repräsentative Umfrage im Auftrag der R+V-Versicherung hin.

87 Prozent der Befragten wünschen sich mehr staatliche Investitionen in Hochwasserschutz. Rund zwei Drittel der Bürger sind für einen konsequenten Baustopp in hochwassergefährdeten Risikogebieten. „Angesichts des Klimawandels muss die Politik dringend handeln. Sie hat eine Fürsorgepflicht für ihre Bürgerinnen und Bürger“, sagt Norbert Rollinger, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung. „Wenn zu viele Flächen versiegelt werden, marode Deiche weiter verfallen und Neubauten in Überschwemmungsgebieten genehmigt werden, drohen in Zukunft immer häufiger immer größere Schäden.“

Insbesondere die Überschwemmungen in den vergangenen Jahren – allen voran die Katastrophe im Ahrtal – dürfte das Risikobewusstsein der Menschen in Deutschland für Extremwetterereignisse geschärft haben. Eine überwältigende Mehrheit (95 Prozent) der Bevölkerung ist überzeugt, dass Unwetterschäden jedes Haus in Deutschland treffen können. Viele greifen dabei auf eigene Erfahrungen zurück: Rund jeder dritte Befragte war schon selbst von einem Unwetter betroffen, meistens durch Sturm oder Starkregen.

Viele Bürger sehen bei der Prävention nicht nur den Staat in der Pflicht. So sind mehr als die Hälfte (55 Prozent) bereit, Geld für Unwetter-Schutzmaßnahmen auszugeben. Fast jeder Dritte hat bereits Präventionsmaßnahmen getroffen. „Gerade bei Überflutungen gibt es vielfältige Möglichkeiten, die Gefahr von eindringendem Wasser zu mindern“, sagt Rollinger. Diese reichen von Schwellen vor Treppenabgängen über Rückstauklappen bis hin zu hochwasserdichten Kellerfenstern. 67 Prozent der Befragten sprechen sich für Vorgaben zum unwetterangepassten Bauen und Sanieren aus.

Bei der derzeit diskutierten Pflicht für eine Elementarschadenversicherung sind sich die Deutschen uneinig. 43 Prozent sprechen sich für eine Pflicht aus, 42 Prozent dagegen. Der Rest hat dazu keine Meinung.

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Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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