- Von Achim Nixdorf
- 09.07.2021 um 14:40
Im vergangenen Monat sind gleich mehrere schwere Unwetter über weite Teile Deutschlands hinweggezogen. Dabei entstanden nach vorläufigen Schätzungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) versicherte Schäden in Höhe von 1,7 Milliarden Euro. Eine Milliarde Euro entfalle auf die Sachversicherer für beschädigte Häuser, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetriebe. Mit rund 275.000 Schäden in Höhe von 700 Millionen Euro seien zudem die Kfz-Versicherer besonders stark von Hagelschäden betroffen.
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„Es hat sich erneut gezeigt, welch große Schäden Hagel und Starkregen innerhalb kürzester Zeit anrichten können“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Und man müsse sich leider darauf einstellen, dass solche extremen Wetterlagen in Zukunft noch öfter in Deutschland auftreten werden.
Zweitgrößtes Hagel- und Starkregenereignis
In der Sachversicherung teilen sich die Schäden laut GDV wie folgt auf: 600 Millionen Euro entfallen auf Hagel- und 400 Millionen Euro auf Wasserschäden. „Die Unwetterserie ist damit für die Sachversicherer jeweils das zweitgrößte Hagel- beziehungsweise Starkregenereignis seit 2002“, sagt Asmussen. Nur die Sturmfront „Andreas“ habe 2013 mit rund 2 Milliarden Euro noch höhere Hagelschäden angerichtet. Und bei den Starkregen-Schäden halte bis heute das Unwetter „Elvira“ vom Mai 2016 den Negativrekord. Die Schadensumme damals habe sich auf 480 Millionen Euro belaufen.
Für die Kfz-Versicherer wiederum bedeutet die jüngste Unwetterserie den viertgrößten Hagelschaden im Betrachtungszeitraum – das teuerste Ereignis bleibt mit über 2 Milliarden Euro der „Münchner Hagel“ von 1984.
Elementarschäden oft nicht abgedeckt
Die tatsächlichen Schäden des Juni-Unwetters dürften allerdings noch höher liegen als jetzt prognostiziert. Denn während bundesweit fast alle Wohngebäude gegen Sturm und Hagel abgesichert sind, besitzen nach Angaben des GDV nur 46 Prozent einen Schutz vor weiteren Naturgefahren wie Starkregen und Hochwasser, also eine Elementarschadenversicherung.
„Es ist erfreulich, dass inzwischen fast die Hälfte der Gebäudebesitzer Schutz vor weiteren Naturgefahren haben. Aber für die anderen gilt, dass sie ihren Versicherungsschutz unbedingt überprüfen und anpassen sollten“, rät Asmussen.
Um Hausbesitzer für die Gefahr durch Naturkatastrophen zu sensibilisieren, bietet der GDV einen „Naturgefahren-Check“ an. Immobilienbesitzer und Mieter erfahren auf der Online-Plattform, welche Schäden Unwetter in der Vergangenheit an ihrem Wohnort verursacht haben und können so ihr individuelles Risiko besser einschätzen.
Die Elementarschadenversicherung wird übrigens als optionaler Zusatzbaustein zur Wohngebäude- und Hausratversicherung angeboten und kann auch nur in Kombination mit einer dieser beiden Versicherungen abgeschlossen werden.
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