- Von Manila Klafack
- 26.11.2019 um 11:04
In Sachsen entstanden zwischen 2002 und 2017 im bundesweiten Vergleich die meisten Schäden durch Starkregen. Durchschnittlich 133 von 1.000 Wohngebäude waren dort, den Ergebnissen eines gemeinsamen Forschungsprojekts des GDV und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zufolge, betroffen. Berlin folgt mit 131 Betroffenen und Bayern mit 88 Betroffenen je 1.000 Wohngebäude.
Brauche ich eine Versicherung gegen Starkregen?
34 Prozent der Bürger sehen keine Gefahr für ihr Haus
Deutschlandweit wurde demnach in dem untersuchten Zeitraum ein Schaden in Höhe von 6,7 Milliarden Euro durch starke Regenfälle verursacht. Die Beseitigung der Folgen kostete betroffene Hausbesitzer deutschlandweit durchschnittlich 5.293 Euro. Die heftigen Niederschläge sorgten für viele vollgelaufene Keller, unterspülte Fundamente und durchnässte Wände.
„Unsere Untersuchung zeigt, dass jeder Ort in Deutschland quasi gleich stark von solch gefährlichen Regenmengen bedroht ist“, sagt Andreas Becker vom DWD. „Gegenden, die im Untersuchungszeitraum nur wenige Schäden durch Starkregen erlebten, haben bislang schlicht Glück gehabt.“
Kurze heftige Regenfälle verursachen die meisten Schäden
Im Gegensatz zum Dauerregen (über zwölf Stunden) gebe es bei den kurzen, heftigen Regengüssen (bis zu neun Stunden) eine eher gleichmäßige Verteilung über ganz Deutschland. Insbesondere diese kurzen, heftigen Niederschläge würden besonders viele Schäden verursachen, wie das gemeinsame vierjährige Forschungsprojekt zeige. Erstmals seien hiermit Starkregen- und Schadendaten systematisch untersucht worden.
Das Problem: Bundesweit haben nur 43 Prozent der Hausbesitzer eine Elementarschadenversicherung und sind somit gegen die Folgen extremer Regenfälle geschützt. „So gut wie jedes Haus ist gegen Sturm und Hagel abgesichert, doch den Schutz gegen extreme Regenfälle haben viele Hausbesitzer bislang vernachlässigt“, sagt Oliver Hauner, GDV-Naturgefahrenexperte. Dabei würden die heftigen Regenfälle Häuser bis zur Unbewohnbarkeit beschädigen können.
Baukonstruktionsforscher Thomas Naumann von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden fordert zudem eine größere Unterstützung von Gebäude-Eigentümern und kleineren Kommunen. Starkregen komme fast ohne Vorwarnzeit. Deshalb müssen Kommunen und Gebäudebesitzer diese Ereignisse vordenken und vorplanen“, so Naumann. Insbesondere kleine Kommunen hätten bislang kaum Ressourcen, sich ein genaues Bild über die Gefahrenpunkte bei Regenmassen zu machen, ihre Bürger gut zu informieren und dementsprechend besser vorzusorgen.
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