Freiwillige helfen dabei, das Städtchen in Simbach am Inn nach einer Flutkatastrophe nach schweren Regenfällen wieder aufzuräumen. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 01.07.2016 um 15:47
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:25 Min

Nach den schweren Unwettern in vielen Teilen Deutschlands werden immer öfter Rufe nach einer Pflichtversicherung gegen Naturgefahren laut. Der Versicherungsverband GDV spricht sich allerdings dagegen aus. Hier erfahren Sie, welche sieben Gründe der Verband dagegen anbringt.

Keine Vorsorge-Anreize mehr

Grund Nummer 1, den der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gegen eine Pflichtversicherung für Elementarschäden anführt, ist, dass die Versicherten keine Vorsorge an den Gebäuden mehr treffen würden. Der Hochwasserschutz würde vernachlässigt werden – wie der GDV glaubt, wahrscheinlich auch auf staatlicher Seite.

„Es mangelt in Deutschland nicht an Versicherungsschutz, sondern vielerorts an einem verantwortungsvollen Umgang mit Naturgefahren. Gerade auf kommunaler Ebene gibt es einen riesigen Investitionsstau in Bezug auf präventive Maßnahmen gegen Naturgefahren“, heißt es von GDV-Seite.

Es könnten sich eh fast alle versichern

Grund Nummer 2 sei, dass sich ohnehin schon „nahezu alle Hausbesitzer in Deutschland“, versichern könnten und es eine zunehmende Zahl der Haushalte auch machen würde. Das würden Zahlen des GDV zeigen. So hatten 2002 laut Verband nur 19 Prozent der Haushalte eine Versicherung gegen Hochwasser und Starkregen, 2015 sollen es schon etwa 40 Prozent gewesen sein.

Schutz sei bezahlbar

Als dritten Grund führt der Verband die Kosten des Versicherungsschutzes an. „Häufig kostet eine Elementarschadenversicherung deutlich weniger als eine durchschnittliche Vollkasko-Versicherung für das Auto“, schreibt er.

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Auch Selbstbeteiligungen seien wie bei vielen Arten von Versicherungen bei der Elementarschadenversicherung möglich und manchmal zwingend, um Prämien bezahlbar zu halten. Im Gegensatz dazu leiste die Elementarschadenversicherung bis zum Ersatz eines gesamten Hauses.

Genauere Daten = bessere Versicherbarkeit

Der Verband sammelt laufend neue Risikodaten für die einzelnen Regionen ein. Bestes Beispiel dafür ist das Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen (ZÜRS). Bis 2016 habe man über 21 Millionen Adresskoordinaten eingespeist, das verbessere die Versicherbarkeit.

Hätten 2002 noch rund 10 Prozent der Flächen als Hochrisikogebiete der ZÜRS-Zone 4 gegolten, sei dieser Wert bis 2008 auf 1,7 Prozent gesunken. Tendenz weiter fallend: In diesem Jahr sollen es unter ein Prozent sein. Selbst in dieser höchsten Risikozone sei in Deutschland aber jedes vierte Haus gegen Hochwasser versichert, und mehr wäre möglich.

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