- Von Redaktion
- 01.07.2016 um 15:47
Negative Beispiele aus dem Ausland
Der Verband wagt auch einen Blick über Deutschlands Landesgrenzen hinweg ins Ausland. Ein positives Fazit könne man da nicht ziehen. Beispiel England: „Hier hatte sich die Versicherungswirtschaft selbstverpflichtet, jeden zu versichern, die öffentliche Hand versprach im Gegenzug Schutzmaßnahmen durchzuführen. Nachdem die Prävention nicht wie versprochen erfolgte, kam es zu einer Spirale aus zunehmenden Schäden und immer höheren Kosten. Binnen weniger Jahre hatten sich dort die Prämien vervielfacht“, führt der GDV aus.
Zweifel an der Verfassungsrechtlichkeit
Das EU-Parlament hatte sich 2014 gegen die Einführung einer europaweiten Pflichtversicherung ausgesprochen, berichtet der GDV. Aus Sicht des EU-Parlaments sei es für alle Beteiligten wirtschaftlicher, die Folgen einer Katastrophe möglichst gering zu halten, als nur im Nachhinein die Schäden zu regulieren.
Es sei fraglich, ob man jeden Hausbesitzer in Deutschland dazu verpflichten könne, für mangelnde Vorsorge der anderen einzustehen. „Gleichzeitig kann es nicht Aufgabe der Politik sein, bei Naturkatastrophen dauerhaft Menschen mit Steuermitteln zu begünstigen, die keinen Versicherungsschutz abgeschlossen haben, obwohl sie dies hätten tun können“, so der GDV weiter.
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Als letzten Grund schließlich führt der GDV das Thema Information an. Viele Menschen würden immer noch glauben, das Thema ginge sich nichts an.
„Die deutsche Versicherungswirtschaft hat bereits nach der Flut des Jahres 2013 darauf aufmerksam gemacht, dass zum Ausbau der Versicherungsdichte eine bundesweitete Elementarschadenkampagne und ein bundesweites Naturgefahrenportal gehören“, heißt es. Daher habe man unter anderem das Portal „Kompass Naturgefahren“ geschaffen.
Mit Erfolg, meint der GDV. „In Bayern etwa stieg die Versicherungsdichte seit Start der Kampagne 2009 von 16 Prozent auf 27 Prozent.“
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