- Von Anette Bierbaum
- 03.08.2020 um 14:28
Wenn in einer Stunde 15 bis 25 Liter Regen pro Quadratmeter fallen – oder in sechs Stunden 20 bis 35 Liter – spricht der Deutsche Wetterdienst von Starkregen. Das Problem dabei: So rasch, wie sich Quellwolken nach einem heißen Tag zusammenballen und entleeren, lässt dies kaum Zeit, um sich vorzubereiten. Denn das Wasser prallt von der völlig ausgetrockneten Erde ab. Die Folge: Das Wasser staut sich auf Straßen und kann von außen in Gebäude eindringen.
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Was vielen Hausbesitzern nicht bewusst ist: Wenn die zumeist für solche Wetterereignisse unzureichend ausgelegten Kanäle überlastet sind, kann das Regenwasser bis auf Höhe des Straßenniveaus (der sogenannten Rückstauebene) aus dem Kanal über Ablaufstellen eindringen und den heimischen Keller fluten. In einem solchen Fall würde nur eine gesonderte Elementarversicherung, die es als Zusatz zur Wohngebäudeversicherung gibt, für den Schaden aufkommen – allerdings auch nur, wenn das Haus über eine ordnungsgemäße Rückstauklappe verfügt.
Doch benötigt wirklich jeder Hausbesitzer eine Elementarversicherung?
Die Frage ist, ob wirklich jeder Hausbesitzer mit einer solchen Überflutung rechnen muss und den kompletten Rundumschutz benötigt. Ein spannendes Instrument, um das herauszufinden ist „Rainman“ . Die Plattform des gleichnamigen Projekts, das von der EU gefördert wird, ist ideal zur Risikoabschätzung von Unwetterschäden durch Starkregenereignisse. Sie zeigt alle Orte auf, an denen sich nach Starkregenfällen Wasser staut und auf dem Weg zum nächsten Gewässer möglicherweise Unwetterschäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe, Industrie und Kraftfahrzeugen zu erwarten sind.
Wie groß ist die Gefahr bei Starkregen, Sturm und Hagel in meiner Region?
Weitere Hilfe gibt auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit dem kürzlich freigeschalteten Naturgefahren-Check. Aufgeschlüsselt für jede Postleitzahl erfahren Versicherungsmakler und Verbraucher auf der Website, welche Schäden Unwetter am jeweiligen Standort bereits angerichtet haben. Die Plattform zeigt weiter, wie viele Gebäude im vergangenen Jahr in der Region zu Schaden kamen, wie kostspielig die durch Starkregen, Sturm oder Hagel verursachten Schäden waren und welche Gefahr durch Hochwasser besteht. So sollen besonders Hausbesitzer auf die Risiken aufmerksam gemacht und angeregt werden, die passenden Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Mitgliedsunternehmen und Versicherungsvermittler dürfen das Tool kostenlos auf ihrer Website einbinden.
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