- Von Karen Schmidt
- 25.10.2021 um 11:22
„Für Sturm Ignatz/Hendrik rechnen wir mit einem versicherten Marktschaden von 250 Millionen Euro für Deutschland“, sagt Onnen Siems, Geschäftsführer der aktuariellen Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK). Der Sturm zog am Donnerstag über Deutschland hinweg. Zuvor hatte er schon in Frankreich und den Benelux-Ländern zu Schäden geführt.
„Am heftigsten wütete das Sturmtief in der Mitte Deutschlands in einem Gebiet vom Saarland bis nach Sachsen, in dem die Böengeschwindigkeiten Werte über 100 km/h erreichten. Nur der äußerste Norden und Süden waren kaum betroffen“, erläutert Siems.
Aktuare fordern mehr Prävention für „vermeidbare“ Versicherungsschäden
Herbststürme – welche Versicherung zahlt bei welchem Schaden?
Bei Ignatz/Hendrik handelt es sich zwar um das teuerste Sturmereignis dieses Jahres, doch mit den Milliardenschäden durch die Hagelereignisse im Juni und die Flutkatastrophe im Juli kann es bei weitem nicht verglichen werden. „Mit der Nordwestströmung und hohen Tiden an der Nordseeküste erinnerte der Sturm auch an eine bisher fehlende Versicherungslösung für die Gefahr Sturmflut“, so Siems weiter.
In der Meteorologie sorgte das erste Sturmtief der Saison 2021/22 für Verwirrung. Lagen die Prognosen im Vorfeld noch weit auseinander, wurde dann zu Beginn der Woche klar, dass es einen Sturm geben würde. Die gemessenen Windwerte am Donnerstag lagen noch über den vorhergesagten.
Zusätzliches Durcheinander gab es durch eine unterschiedliche Namensgebung. Während viele Wetteranbieter von Sturm „Ignatz“ sprachen, korrigierte sich der Deutsche Wetterdienst und ordnete die Windgeschwindigkeiten am Donnerstag dem Tief „Hendrik II“ zu.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren