Frau schiebt ihr Fahrrad durch den Wald: Im Jahr 2024 mussten Versicherer 160 Millionen Euro für Fahrraddiebstahl in die Hand nehmen, ein Rekordwert. © Prostoleeh / Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 22.04.2025 um 17:15
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Fahrraddiebstahl gab es in Deutschland im Jahr 2024 zuhauf: Unter anderem 135.000 versicherte Fahrräder mussten dran glauben. Das sind zwar 10.000 weniger als im Vorjahr. Aber Versicherer mussten deutlich mehr zahlen als im Jahr zuvor und auch mehr als in den vergangenen 20 Jahren.

Erstmal die gute Nachricht, was Fahrraddiebstahl angeht: „Im vergangenen Jahr wurden rund 135.000 versicherte Fahrräder gestohlen, das sind 10.000 weniger als im Vorjahr“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Versicherer (GDV).

Und jetzt die schlechte: „Dennoch mussten Versicherer mit 160 Millionen Euro rund 10 Millionen Euro mehr leisten als im Jahr zuvor. Das ist der höchste Stand der vergangenen 20 Jahre.“

Die steigenden Kosten trotz sinkender Fallzahlen führt der GDV darauf zurück, dass Fahrraddiebe eine andere Strategie fahren: „Die Täter gehen offenbar gezielter vor und stehlen vor allem hochwertige Räder und E-Bikes. Der durchschnittliche Schaden liegt inzwischen bei rund 1.190 Euro – mehr als dreimal so viel wie vor 20 Jahren“, so Asmussen.

Hälfte der Hausratversicherten mit Fahrradschutz

Das Problem reicht dabei weit über die versicherten Fälle hinaus: Insgesamt wurden 2024 laut polizeilicher Kriminalstatistik rund 246.600 Fahrraddiebstähle polizeilich erfasst. Viele dieser Diebstähle betreffen also unversicherte Räder – oder Räder, deren Schutz nicht ausreicht.

Rund 27 Millionen Haushalte in Deutschland verfügen über eine Hausratversicherung. Etwa die Hälfte dieser Verträge enthält eine sogenannte Fahrradklausel, die Fahrraddiebstahl mit absichert. Für besonders hochwertige Räder oder E-Bikes kann es für Fahrradbesitzer allerdings sinnvoll sein, eine zusätzliche Fahrradversicherung abzuschließen. Diese bietet oft weitergehenden Schutz – etwa bei Unfällen, Pannen oder Elektronikschäden.

Kaufbelege und aktuelle Fotos gut aufbewahren

Der GDV rät Versicherten, den Versicherungsschutz regelmäßig zu prüfen, insbesondere, wenn sie gerade ein neues Fahrrad gekauft haben. Wer seinen Versicherungsschutz aktualisiert, spart sich im Ernstfall Ärger und Frust. Generell gilt: Kaufbelege und aktuelle Fotos sollten Fahrradbesitzer gut aufbewahren. Sie erleichtern die Abwicklung im Schadensfall deutlich.

Und damit es gar nicht erst zu Fahrraddiebstählen kommt, hat der GDV fünf Tipps für Fahrradfahrer parat:

  1. Ein hochwertiges Schloss nutzen: Empfehlenswert sind stabile U- oder Kettenschlösser.
  2. Immer anschließen: Das Fahrrad sollten Besitzer an einem festen Objekt wie einem Fahrradständer sichern.
  3. Zwei Schlösser verwenden: Damit lassen sich Rahmen und Räder separat sichern.
  4. Sichtbar parken: Belebte und gut beleuchtete Orte schrecken Diebe ab.
  5. Registrierung: Ein registriertes Fahrrad lässt sich bei Diebstahl besser identifizieren und wiederfinden.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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