- Von Andreas Harms
- 24.11.2023 um 12:36
Wie sich das bundesweit äußert, hat wiederum der GDV ermittelt. Denn in der ehemaligen DDR, wo in den Neunzigerjahren massenhaft saniert und erneuert wurde, halten sich die Wasserschäden noch in Grenzen. Kunststück, schließlich sind die Rohre heute noch nicht mal 30 Jahre alt und halten dicht. Am besten schneidet das Gebiet Oberspreewald-Lausitz ab mit nur 40 Prozent der bundesweit durchschnittlichen Leitungsschäden. Das andere Extrem ist der nordwestliche Teil von Köln mit teilweise über 200 Prozent. Alte Stadt, alte Leitungen.
Natürlich lässt sich so etwas recht einfach versichern. „Leitungswasserschäden am Haus sind durch die Wohngebäudeversicherung abgesichert. Bei beweglichen Gegenständen, wie beispielsweise Möbel oder Fernseher, springt die Hausratversicherung ein“, erklärt Brand.
Wobei der Bundesgerichtshof das ein bisschen relativiert hat. Denn er zog im Jahr 2021 eine viel beachtete, fugendünne Grenze und urteilte über einen Schaden, der durch eine undichte Silikonfuge in der Dusche entstand. Da die Fuge nicht zum Rohrsystem gehört, brauche der Gebäudeversicherer nicht zu zahlen, tönte es aus Karlsruhe. Seitdem ist es eine gute Idee, beim Versicherer mal nachzufragen, ob er vielleicht trotzdem auch bei leckenden Fugen zahlt.
Grundeigentümer-Versicherung (GEV) zahlt auch für kaputte Fugen
Wie zum Beispiel die auf Immobilien spezialisierte Grundeigentümer-Versicherung (GEV). Sie zahlt Schäden durch Fugen weiterhin bei allen bis zum 30. Juni 2022 policierten Verträgen, wie Produktmanager Markus Kirchner erklärt. „Ab 1. Juli 2022 haben wir das Leistungsdetail ‚undichte Fugen‘ ohne Leistungsbegrenzung in den Premium-Tarif mit aufgenommen.“ Und bei Protect+ seit Mai 2023 auch schon im Kompakttarif.
Doch wie immer sind jene Schäden die besten, die gar nicht erst entstehen. Weshalb Versicherer sehr genau auf neue technische Errungenschaften schauen. Eine von ihnen kommt aus dem Haus Grohe. Dessen Name kennt man hauptsächlich von Spülkästen und Wasserhähnen. Doch die Grohe-Konzernmutter Lixil aus Japan betreibt mit Suru eine komplette Abteilung, die sich um Wasserschutz kümmert. Die Produktreihe nennt sich Grohe Sense und gehört zu den sogenannten Leckagesystemen.
Herzstück des Systems ist der Grohe Sense Guard, der in den Wasserzulauf eines Hauses eingebaut wird. Dort erfasst er zunächst den normalen Wasserverbrauch, Wasserdruck und Temperaturen und bildet daraus ein Profil. Zugleich begrenzt er den maximalen Durchlauf pro Minute auf 50 Liter. Damit könnten immer noch vier Familienmitglieder duschen. Gleichzeitig.
Seite 3: Sensoren schlagen Alarm bei Pfützen
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