Am 1. Juni 2016 kam es im niederbayersichen Ort Simbach am Inn nach starken Regenfällen zur Hochwasser-Katastrophe: Mehrere Bäche schwollen an, ein Damm brach und der Ort wurde komplett überflutet. © dpa/picture alliance
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  • 13.06.2017 um 11:13
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Man wollte den Bildern kaum trauen: Im beschaulichen niederbayerischen Städtchen Simbach am Inn stand vor etwa einem Jahr meterhoch das Wasser, Schlamm wälzte sich durch und in die Häuser. Es gab Tote und Verletzte, zerstörte Existenzen, Milliarden-Schäden. Wie kann man solche Katastrophen in Zukunft verhindern? Mit dieser Frage befasste sich nun die Zurich im Rahmen ihres „Flood Resilience Program“. Hier kommen die Ergebnisse.

Vor etwa einem Jahr schwollen mehrere Bäche um Simbach am Inn herum nach heftigen Regenfällen zu einem reißenden Strom an und verwüstete die gesamte Stadt. Die traurige Bilanz: Menschen kamen ums Leben, jeder zehnte Simbacher wurde obdachlos und es entstand ein Schaden von rund 1,2 Milliarden Euro.

Um solche Extremfälle in Zukunft möglicherweise zu vermeiden, beziehungsweise besser einschätzen zu können, haben Experten des Versicherers Zurich im Rahmen des „Flood Resilience Programs“ die Sturzfluten analysiert, die das Tief „Mitteleuropa“ im Juni 2016 verursachte.

Auf Basis dieser Analyse haben die Experten einige Empfehlungen formuliert, wie man in Zukunft Ereignissen dieser Art besser begegnen und das Bewusstsein der gesamten Gesellschaft für solche Gefahren schärfen kann.

1.    Kleine Gewässer nicht unterschätzen

Zu der großen Zerstörung durch die Wassermassen sei es vor allem wegen des fehlenden Verständnisses für die Prozesse gekommen, die während einer Sturzflut ablaufen. So habe der Deutsche Wetterdienst zwar 3.000 Unwetterwarnungen ausgegeben; gerade besonders gefährdete Bereiche müssten aber genauer herausgearbeitet werden, um den Einsatz von Hilfsorganisationen besser zu planen.

„Zusätzlich wurde Infrastruktur zu nahe an kleinen Gewässern gebaut, die sich bei Sturzfluten zu reißenden Strömen entwickeln können. Anstatt sich hauptsächlich auf große Fluss-Systeme zu konzentrieren, muss das Wissen um kleinräumige Prozesse wie Engstellen und mögliche Verstopfungen durch Äste oder Geröll beim Risikomanagement berücksichtigt werden“, sagt Michael Szönyi, Leiter des Flood Resilience Program bei Zurich.

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