- Von Lorenz Klein
- 07.06.2019 um 16:45
In der Podiumsdiskussion stand natürlich auch das Sozialpartnermodell (SPM) zur Debatte. HDI-Leben-Vorstand Fabian von Löbbecke verteidigte das Modell gegen Kritik. „Der Weg ist erstmal der richtige. Bei einem Sozialpartnermodell kommt statistisch betrachtet deutlich mehr Rente raus als bei einer konventionellen Versicherung. Das heißt nicht, dass wir diesen Weg alle beschreiten müssen, aber der Weg ist der richtige.“
Inwieweit denn auch Makler den Weg zum Sozialpartnermodell beschreiten können oder dürfen – auch dazu äußerte sich von Löbbecke. Denn viele Makler fragen sich, ob sie das SPM eher als Konkurrenz oder eher als potenzielle Ertragsquelle wahrnehmen sollten. „Ich glaube, dass wir um die persönliche Arbeitnehmerberatung auch im Sozialpartnermodell nicht herumkommen“, sagte der HDI-Vorstand. Die Frage sei, wie es dann um die Vergütung bestellt sein werde.
Von Löbbecke glaubt jedenfalls nicht, dass die Sozialpartner eine Zillmerung zulassen werden. „Da wird man schnell bei laufenden Provisionen sein“, vermutete er. „Dann wird die Frage sein, was man bereit ist, an laufenden Provisionen zu zahlen. Und dann müssen Sie als Vermittler sagen, ob Sie bereit sind für diesen Preis die Beratung zu machen.“
Ein großes Fragezeichen steht aktuell nicht nur hinter der Vergütung in einem möglichen Sozialpartnermodell, sondern auch in Bezug auf die klassische Vermittlungstätigkeit – Stichwort: Provisionsdeckel.
Ein Makler nutzte die Möglichkeit und machte seinem Ärger Luft über die politischen Akteure in Berlin: „Wir müssen immer mehr protokollieren, haben immer mehr Aufwand – im Gegenzug wird die Vergütung beschränkt mit fadenscheinigen Erklärungen, obwohl es Studien gibt, die einen Deckel für falsch halten.“
Damit dürfte der Makler vielen Kollegen aus der Seele gesprochen haben. Dass die Bundesregierung für solche Argumente noch empfänglich ist, bezweifelte die Mehrheit der Forumsteilnehmer allerdings: Bei einer spontanen Abstimmung im Saal, ob der Deckel denn nun kommen wird, gingen viele Hände nach oben. Sehr viele.
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